Umweltdachverband: Atom-Birne 2011 geht an VERBUND Sales GmbH

  • Verbund Billig-Schiene verursacht mehr als zwei Tonnen radioaktiven Abfall
  • Anti-Atomgipfel muss Geschäfte des Verbunds mit Atomstrom stoppen - Ministerratsbeschluss zum «AUS für Atomstromhandel» gefordert

Wien, 10.01.12 (UWD) Der Umweltdachverband vergibt wie jedes Jahr auf Basis des e-control Stromkennzeichnungsberichtes und aktualisierter eigener Recherchen direkt bei den EVUs die Atom-Birne für den dreckigsten Strommix. «Die Atom-Birne 2011 geht an die Verbund Sales GmbH, die trotz neuerlichen Namenswechsels seit Jahren unverbesserlich Graustrom nach Österreich schleust. Die Verbund Billig-Schiene verkauft 79 % Strom unbekannter Herkunft, verursacht mehr als zwei Tonnen radioaktiven Abfall und ist damit für den Großteil der radioaktiven Abfälle für Strom in Österreich verantwortlich. Im Jahr 2010 wies noch die Energie Allianz Austria (EAA) den schmutzigsten Strommix auf: 88 % Strom unbekannter Herkunft; die EAA hat jedoch weniger Strom als die Verbund-Billig Schiene vertrieben und im Gegensatz zum Verbund die Zeichen der Zeit erkannt und nach Fukushima das Steuer herum gerissen. Dass die EAA im Jahr 2011 bereits atomstromfrei ist und keinen Strom unbekannter Herkunft mehr verkauft hat, zeigt, dass es auch ohne Atomstrom-Dumping geht», so Michael Proschek-Hauptmann, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes.

TIWAG und Innsbrucker Kommunalbetriebe aus Verkauf von Atomstrom ausgestiegen
«Erfreulich ist jedenfalls auch, dass zukunftsorientierte Energieversorger in Salzburg, Tirol und der Steiermark den Atomstrom-Anteil reduziert haben. Die TIWAG und Innsbrucker Kommunalbetriebe sind ganz aus dem Verkauf von Atomstrom ausgestiegen, ENAMO, My Electric und Energie Graz haben konkrete Ausstiegspläne, deren Umsetzung wir akribisch verfolgen werden. Gleichzeitig möchten wir auch weiter den konsequenten Antiatomkurs anderer Landesenergieversorger anerkennen. Wien Energie, EVN oder VKW beschreiten diesen Weg konsequent weiter», sagt Proschek-Hauptmann.

Kärntner KELAG ist Atomkonzern-Marionette: Graustromanteil weiter erhöht
Die Kärntner KELAG hingegen erhöhte den Graustromanteil innerhalb eines Jahres von 46 % auf 55 % und ist mit knapp 1,5 t radioaktivem Abfall die zweitgrößte Dreckschleuder der Republik.
Nach Verbund und KELAG folgt die Energie Klagenfurt GmbH mit über 300 kg radioaktivem Abfall. «Die Energie Klagenfurt will nicht nur gemeinsam mit dem Verbund das umstrittene Gaskraftwerk Klagenfurt bauen, sondern weist mit 74 % ENTSO-E Mix auch den drittschmutzigsten Versorgermix auf. Dass Kärnten anders ist, war uns schon lange klar. Mehr Atom statt dem notwendigen Ausstieg, zeugt aber von Realitätsverlust und dem Einfluss des Atom-Riesen RWE», so Proschek-Hauptmann.

UWD an BK Faymann und Vizekanzler Spindelegger: Verbund-Atomstromhandel endlich abschalten!
«Die Bundesregierung muss endlich Schluss mit dem Atom-Dumpingstrom und der unverantwortlichen Stromhandelspraxis heimischer Energieversorger im öffentlichen Mehrheitseigentum machen. Insbesondere die staatliche Verbundgesellschaft verkauft über ihre oft verleugnete Dumping-Tochter Verbund Sales GmbH den meisten Atomstrom und handelt selbst an den internationalen Strombörsen mit schmutzigem Strom, obwohl sich der Verbund den KonsumentInnen als grüner Wasserkraftriese anbiedert. Ein Ministerratsbeschluss anlässlich des bevorstehenden Anti-Atomgipfels muss den Ausstieg aus dem Atomstromhandel der Verbundgesellschaft festlegen. BM Mitterlehner als Eigentümervertreter der Republik Österreich muss als Mehrheitsaktionär diesen Beschluss durchsetzen», betont Proschek-Hauptmann.