Umweltdachverband: Weg mit dem Dieselprivileg – her mit der Mobilitätswende!

  • Entfernung von Dieselpartikelfiltern ist illegal und gesundheitsschädlich
  • Österreich-Tickets zur Förderung des öffentlichen Verkehrs gefordert

St. Pölten/Wien, 29.03.17 (UWD) Die Niederösterreichische Umweltanwaltschaft lässt mit einer neuen Facette des heiß diskutierten Themas „Diesel“ aufhorchen: Offenbar wird AutofahrerInnen aktuell vermehrt die Möglichkeit geboten, Dieselrußpartikelfilter aus Fahrzeugen zu entfernen, um lästige Wartungszeiten und -kosten einzusparen – was erstens illegal und zweitens gesundheitsschädlich ist! Denn werden besagte Filter entfernt, gelangen die Partikel in die Luft, die wir täglich atmen. „Punkto Diesel jagt momentan ein Drama das nächste. Es wird immer unverständlicher, dass Diesel weiterhin steuerlich bevorzugt wird, sind doch dessen gesundheits-, umwelt- und vor allem klimaschädliche Auswirkungen offenkundig. Als Ausgleich zur längst fälligen Anhebung der Dieselbesteuerung müssen der Bevölkerung allerdings Alternativen angeboten werden. Eine rasch realisierbare Maßnahme wäre die Einführung eines Österreich-Tickets, einer Jahreskarte für alle öffentlichen Verkehrsmittel in Österreich. Das wäre eine der wirkungsvollsten Maßnahmen zur Förderung des öffentlichen Verkehrs“, sagt Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes.

Auf zur Mobilitätswende: effektive Maßnahmen im Verkehrsbereich gefragt

Der Verkehrssektor ist Klimasünder Nummer eins in Österreich. Seit Jahren steigen die Emissionen in diesem Bereich, ohne dass mit effektiven Maßnahmen gegengesteuert würde. „Angesichts der Tatsache, dass die aktuell niedrigen Erdölpreise Gift für die Umsetzung der Energiewende sind, sollten wir auch in Österreich Modelle andenken, in denen die Mineralölsteuer ,atmet‘, also sich bei sinkendem Marktpreis der Steueranteil erhöht und umgekehrt. Die höheren Steuern bei Preisrückgängen können damit durch den Staat abgeschöpft bzw. Preisanstiege im Markt abgepuffert werden. Was wir fordern, ist eine Mobilitätswende, die als ersten Schritt das Dieselprivileg abschafft – immerhin geht es dabei laut WIFO um 640 Mio. Euro pro Jahr. Langfristig muss sie zudem auf die Ökologisierung der Pendlerpauschale, Siedlungen der kurzen Wege, die Abschaffung der Stellplatzverordnung sowie den weiteren Ausbau des öffentlichen Verkehrs abzielen“, so Maier abschließend.

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