Umweltdachverband zu EU-Vorschlag über nationale Klimaziele: Effektiver Klimaschutz sieht anders aus!

  • Aktuelle Entwürfe der EU-Kommission nicht in Einklang mit Ergebnissen von Paris
  • Europäischer Rat und EU-Parlament müssen bei Zielsetzungen nachbessern
  • Österreich muss nachhaltige Klima- und Energiestrategie mit aller Kraft vorantreiben

Brüssel, 20.07.16 (UWD) Heute, nur sieben Monate nach dem Pariser Klimaabkommen, hat die Europäische Kommission ihren Vorschlag zur künftigen Gestaltung des „Effort Sharing“ sowie zu den Rechtsakten betreffend Bodennutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft (LULUCF) veröffentlicht. Diese Instrumente haben direkten Einfluss auf 60 Prozent der Emissionen. Der Entwurf gibt zudem Aufschluss über die Rolle von Wäldern, Feuchtgebieten und anderen vom Klimawandel betroffenen Ökosystemen und legt die nationalen Ziele der EU-Mitgliedstaaten bis in das Jahr 2030 fest. „Wir sind von diesem Vorschlag, der den Zielen des Weltklimavertrages klar widerspricht, schwer enttäuscht. Anstatt dem Abkommen von Paris gerecht zu werden, verschreibt sich die Kommission veralteter Zielsetzungen bis 2030, die das 1,5 Grad-Ziel deutlich verfehlen“, sagt Michael Proschek-Hauptmann, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes.

Österreich mit Energiestrategie klimafit machen und Effizienzpotenziale ausschöpfen

Der Vorschlag der Kommission beruht auf den Ratsbeschlüssen vom Oktober 2014, die die aktuellen Entscheidungen von Paris nicht berücksichtigen. Das Pariser Abkommen erfordert konkrete, sektorenübergreifende Anstrengungen, die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken. „Dafür gilt es, das europäische Bauwesen in Ordnung zu bringen, zu sauberem Transportwesen überzugehen, die europäische Landwirtschaft zu verändern, auf Energieeffizienz zu setzen und die erneuerbaren Energien umweltverträglich auszubauen. Das von der EU-Kommission ausgegebene 36 Prozent THG-Reduktions-Ziel bis 2030 ist zu niedrig, um unsere Klimaschutzverpflichtungen, die sich aus der Ratifizierung des Weltklimavertrages ergeben, einzuhalten. Österreich braucht klare ambitionierte Ziele und eine darauf aufbauende Energie- und Klimastrategie”, so Proschek-Hauptmann abschließend.

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