Umweltdachverband zum Internationalen Tag der Biodiversität: Alle müssen an einem Strang ziehen!

  • 22. Mai: Internationaler Tag der biologischen Vielfalt 2016 – Mainstreaming als Maxime
  • Wer Biodiversität nützen will, muss sie auch schützen

 Wien, 20.05.16 (UWD) Seit 2001 wird der 22. Mai als Internationaler Tag der biologischen Vielfalt gefeiert. Heuer lautet das Schwerpunktthema „Mainstreaming Biodiversity: Sustaining People and their Livelihoods“, denn Biodiversität ist unsere gemeinsame Verantwortung. Land- und Forstwirtschaft, Fischerei, Raumplanung, Regionalentwicklung, Verkehr, Wirtschaft und Tourismus müssen an einem Strang ziehen, um die Grundlage allen Lebens – die biologische Vielfalt – nachhaltig zu sichern und zu schützen. Der Strategische Plan für Biodiversität 2011-2020 des Übereinkommens über Biologische Vielfalt sieht genau das vor.

Paradigmenwechsel im Bewusstsein: Zusammenspiel aller AkteurInnen ist essenziell

„Der Verlust der Vielfalt, das Schwinden genetischer Unterschiede innerhalb der Arten sowie die Zerstörung einzigartiger Lebensräume ist nicht Sache des Einzelnen, sondern der Gemeinschaft. Nur wenn Biodiversitätsschutz zentraler Gegenstand interdisziplinärer Zusammenarbeit wird, haben gefährdete Tier- und Pflanzenarten eine reale Überlebenschance. Es geht um das Aufbrechen sektorenbezogener Scheuklappen, die die Verzahnung des interdisziplinären Charakters von Biodiversitätsschutz sichtbar machen soll“, erklärt Michael Proschek-Hauptmann, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes. Aus dieser Motivation heraus, setzt sich der Umweltdachverband im Rahmen des Projekts BIO.DIV.NOW, das vom BMLFUW und der EU gefördert wird, für die Erreichung der Ziele der nationalen Biodiversitätsstrategie ein und macht mithilfe unterschiedlicher Maßnahmen darauf aufmerksam, wie essenziell es ist, dass alle Sektoren, die Biodiversität nützen, auch Verantwortung für deren Schutz übernehmen.

Weltrat für Biodiversität präsentiert Bericht über Bedeutung von Bestäubern

Biologische Vielfalt beinhaltet ein unendliches Spektrum an Lebensräumen, Organismen und genetischer Vielfalt. Sie ist Voraussetzung für die gesunde und natürliche Entwicklung von Lebewesen und Ökosystemen. Letztere erbringen Leistungen, die dem Wohl des Menschen dienen. Besonders schützenswert sind auch Insekten, die die artenreichste Tiergruppe mit entscheidenden ökologischen Schlüsselfunktionen darstellt. Kürzlich haben die 124 Mitgliedsstaaten des Weltrates für Biodiversität (IPBES) einen Bericht zur globalen Bedeutung von Bestäubern – wie z. B. Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und Vögeln – veröffentlicht, der die Wichtigkeit der Blütenbesucher für die Ernährungssicherheit unterstreicht. Weltweit sind laut IPBES-Bericht rund 5-8 % der jährlich produzierten Ernte direkt mit Bestäubungsleistungen verbunden – das ist ein Marktwert von ca. 210-517 Mrd. Euro. „Ein Drittel des weltweiten Nahrungsangebots geht auf die Bestäubung verschiedener Tierarten zurück. Biodiversität bildet die Grundlage für wertvolle Ökosystemdienstleistungen, von denen zahlreiche Sektoren nicht nur profitieren, sondern ohne die ein Wirtschaften bzw. Überleben nicht möglich wäre. In vielen Bereichen ist es daher wichtig, gesamtheitliche Lösungsstrategien unter Einbindung aller gesellschaftlichen AkteurInnen zu entwickeln, wie es auch die österreichische Biodiversitätsstrategie 2020+ vorsieht“, sagt Gabriele Obermayr, Expertin für Biodiversität in der Abteilung I/3: Umweltförderpolitik, Nachhaltigkeit, Biodiversität im BMLFUW.

Tagung des Umweltdachverbandes im Vorfeld der COP 13

Bei der 13. Vertragsstaaten-Konferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (COP 13) in Mexiko von 4. bis 17. Dezember 2016 wird das Thema „Mainstreaming“ – Integration von Biodiversität in andere Sektoren – den zentralen Programmpunkt darstellen. Ende November – im Vorfeld der COP 13 – wird sich der Umweltdachverband mit einer Tagung intensiv dem Thema widmen und gemeinsam mit AkteurInnen aus den relevanten Bereichen an einer erfolgreichen Zusammenarbeit für den Biodiversitätsschutz in Österreich arbeiten.

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