Umweltdachverband zum Weltwassertag: Anstrengungen zur Renaturierung unserer Fließgewässer müssen verstärkt werden!

  • 22. März: Internationaler Weltwassertag unter dem Motto „Nature for Water“
  • Zukunftsfähige Energieversorgung muss auch den Schutz unserer Flussjuwele gewährleisten
  • Schluss mit Kraftwerkswildwuchs und  Ökostrom-Gießkannen-Förderung
  • Förderung nur mehr für Projekte, die im Einklang mit Natur- und Biodiversitätsschutz stehen

Wien, 21.03.18 (UWD) „Österreichs Flüsse und Bäche ringen mit Begradigungen, Regulierungen und Verbauungen durch Kraftwerke – unsere letzten unversehrten Gewässerstrecken werden sukzessive zubetoniert. 2017 befanden sich österreichweit mehr als 148 Wasserkraftwerke in Bau oder waren vor kurzem in Betrieb gegangen. Gleichzeitig stagniert die durch die EU-Wasserrahmenrichtlinie vorgeschriebene Gewässersanierung: Mehr als 60 % unserer Fließgewässer sind in keinem guten ökologischen Zustand, 30 % des Gewässernetzes strukturell verarmt. Im Schnitt befindet sich pro Fluss-Kilometer ein Querbauwerk – 33.000 in ganz Österreich. Wir müssen daher alles daran setzen, unser letzten Flussjuwele besser zu schützen“, betont UWD-Präsident Franz Maier anlässlich des morgigen Weltwassertages.

Energiesparen, Effizienzsteigerungen und naturverträglicher Ausbau Erneuerbarer

Die Förderung erneuerbarer Energien ist zweifelsohne wichtig, um die Energiewende voranzutreiben. Diese muss aber naturverträglich sein. Wasserkraftwerke sind massive Eingriffe in die Landschaft und können tiefgreifende Probleme hinsichtlich der Ökologie der Gewässerlandschaft und des Naturhaushalts verursachen. Über 5.000 Wasserkraftwerke gibt es bereits in unserem Land. „Bis dato setzen wir viel zu wenig auf Energiesparen und Effizienzsteigerungen. Dieses Potenzial gilt es auszuschöpfen, bevor Ausbau der Erneuerbaren forciert wird. Eine zukunftsfähige Energieversorgung bedarf strategischer Energieraumplanungen auf überregionaler Ebene, welche den Schutz gewässerökologisch sensibler Strecken gewährleisten. Der Ausbau der Erneuerbaren muss naturverträglich erfolgen, das ist unabdingbar“, so Maier.

Naturverträgliche Gestaltung der Ökostromförderung überfällig

Auch um die Biodiversitätsziele erreichen und gesunde Ökosysteme dauerhaft sichern zu können, ist ein Ökostromregime, dem eine strategische Energieraumplanung zugrunde liegt, unumgänglich. Wir fordern daher eine Ökologisierung der Ökostromförderung durch eine generelle Systemumstellung des Ökostromförderregimes.Eine neue Ökostromförderung muss ökologisch nachhaltig sein und einen Systemumbau vorsehen: „Schluss mit der bisherigen Gießkannen-Förderung, die den Kraftwerkswildwuchs antreibt! Schluss mit dieser öffentlich subventionierten Gewässer- und Naturzerstörung! Förderung sollte nur mehr für die Modernisierung und die Effizienzsteigerung bestehender Anlagen und nicht für den Bau neuer Kraftwerke bereitgestellt werden. Der Weltwassertag kann der Startschuss zum Umdenken sein: Setzen wir jetzt alles daran, die letzten freien Fließgewässerstrecken Österreichs zu erhalten“, fordert Maier.

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