Streuobst in Österreich – gemeinsam Vielfalt fördern und Inwertsetzung steigern (2019 - 2022)

Streuobstwiesen sind charakteristische Elemente unserer Kulturlandschaft und wahre Hotspots der Biodiversität. Trotz ihres mannigfaltigen Nutzens werden Streuobstwiesen in Österreich allerdings immer seltener. Unser Projekt „Streuobst in Österreich – gemeinsam Vielfalt fördern und Inwertsetzung steigern“ will mit Partnern aus Naturschutz, Tourismus und Regionalentwicklung einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt und Ausbau der heimischen Streuobstbestände leisten.

NEU! Broschüre "Streuobst in Österreich -Erhalten durch Pflege und Nutzung"

                                                    

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Den Schlußpunkt der Aktivitäten im Projekt "Streuobst in Österreich" setzt die digitale Broschüre, in der Expter:innen das Thema umfassend beleuchten und hilfreiche Tipps für Prakter:innen geben.

  • Herausgeberin und für den Inhalt verantwortlich: ARGE Österreichische Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Streuobstbaus und zur Erhaltung obstgenetischer Ressourcen (vertreten durch Obmann Hans Hartl)
  • ISBN: 978-3-9505403-0-7
  • Redaktionsteam: Katharina Varadi-Dianat, unter Mitarbeit von Hans Hartl, Christian Holler, Rainer Silber, Wolfgang Weingerl
  • Kontakt: info@argestreuobst.at
  • Grafische Gestaltung: Andrea Neuwirth, Büro für visuelle Gestaltung, www.andreaneuwirth.at

Um Ressourcen zu schonen, können Sie die Broschüre hier herunterladen und digital lesen - oder die Broschüre zur Gänze oder in Teilen ausdrucken.

 

Internationaler Tag der Streuobstwiese 2021 und 2022

Im Jahr 2021 haben der Umweltdachverband und die ARGE Streuobst im Rahmen des Projekts "Streuobst in Österreich" den Internationalen Tag der Streuobstwiese ins Leben gerufen. Im Jahr 2022 fand er zum zweiten Mal im Rahmen des Projekts statt. Unter dem Motto #streuobstüberall sind zahlreiche Aktivitäten geplant worden.

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Zur Liste geplanter Aktivitäten 2022 auf der Website der ARGE Streuobst
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"Apfel, Birne, los!" Das sind die innovativsten Streuobst-Aktivitäten Österreichs

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Foto: © eventfoto.at

Am 12. Mai 2022 wurden im Rahmen des Wettbewerbs „Apfel, Birne, los!“ auf großer Bühne im Naturpark Obst-Hügelland die innovativsten Streuobst-Projekte Österreichs durch den Umweltdachverband und die ARGE Streuobst ausgezeichnet.

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Das Projekt

Streuobstwiesen sind ganz besondere Lebensräume und Naturparadiese aus Menschenhand, die nur weiterbestehen, wenn sie gepflegt und bewirtschaftet werden. Als Streuobstbau definiert die ARGE Streuobst „landschaftsprägenden extensiven Obstbau“, der in vielfältiger Form auftreten kann: Streuobstwiesen, Obstbäume in Weingärten, Obstbäume auf Ackerflächen, markante Einzelbäume und Grenzbäume, Obstbäume am Straßenrand oder Obstalleen. Typisch für den Streuobstbau ist darüber hinaus eine bunte Vielfalt an Bäumen unterschiedlicher Sorte, Art und verschiedenen Alters.

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Hotspots der Biodiversität: Streuobstwiesen bieten schützenden Lebensraum für zahlreiche gefährdete Arten. Foto: © Petra Petz

 Dank ihres reichhaltigen Nahrungs- und Strukturangebots bieten Streuobstwiesen passenden Lebensraum für mehr als 5000 Tier- und Pflanzenarten. Blüten, Blätter, Früchte, Nektar und Pollen der Obstbäume dienen Schmetterlingen, Wildbienen und anderen Insekten als Nahrung. Das tiefe und weitreichende Wurzelsystem der Bäume schützt vor Erosion durch Wind und Wasser, weshalb Streuobstwiesen auch in Hanglagen guten Halt finden können. Dank der extensiven Bewirtschaftung kommen auf Streuobstwiesen seltene Arten wie die Wiesen-Flockenblume oder der Wiesensalbei vor. Zudem finden viele geschützte Tierarten, die aus anderen intensiv genutzten Lebensräumen verdrängt wurden, auf Streuobstwiesen Schutz und Heimat. Besonders hervorzuheben ist etwa der Juchtenkäfer, der aufgrund seiner starken Gefährdung als sogenannte prioritäre Art der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geführt wird. Auch Fledermausarten wie die Bechsteinfledermaus oder die Große Hufeisennase und Vogelarten wie der Neuntöter oder der Grauspecht profitieren vom reichen Nahrungs- und Habitatangebot der Streuobstbestände.

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Im Streuobstbau blieb bis heute eine große Sortenvielfalt erhalten, die wertvolle Chancen für die Zukunft des Obstbaues bietet. Foto: © Petra Petz

 

Als Kohlenstoffspeicher und als regionale Nahrungsmittelversorger leisten Streuobstbestände einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz. In Österreich produziertes und konsumiertes Streuobst hat kurze Transportwege hinter sich – oft wird es direkt in der Region, beispielsweise auf Märkten oder ab Hof verkauft. Damit fördert Streuobstbau die regionale Wertschöpfung sowie den Austausch mit der lokalen Bevölkerung. Zudem konnte im Streuobstbau bis heute eine besondere Fülle an Obstarten und Sorten erhalten werden. Auswirkungen der Globalisierung wie zunehmende Intensivierung und Monopolisierung der Landwirtschaft und wachsender Preisdruck sorgen jedoch seit Jahrzehnten für einen stetigen Rückgang des Streuobstbaus. Denn Streuobstwiesen sind aufwändig in der Pflege und Bewirtschaftung und entsprechend wenig ertragreich für die LandwirtInnen. Von den ca. 3000 Obstsorten in Österreich sind mittlerweile eine Vielzahl in ihrem Bestand bedroht – besonders gefährdet sind sogenannte Alte Sorten, die oft nur regional verbreitet sind.

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Das Streuobst-Projekt des Umweltdachverbandes agiert an der Schnittstelle von Landwirtschaft, Naturschutz, Tourismus und Regionalentwicklung. Foto: © Umweltdachverband

 Wir setzen uns für die Förderung des nachhaltigen Erhalts von Streuobstbeständen als Lebensraum vieler naturschutzfachlich relevanter Tier- und Pflanzenarten und als wichtiger Bestandteil des Landschaftsbildes ein. Ziel des Projekts „Streuobst in Österreich – gemeinsam Vielfalt fördern und Inwertsetzung steigern“ ist es, den tatsächlichen ökologischen und ökonomischen Wert von Streuobstkulturen hervorzuheben und mit Hilfe von Best-Practice-Beispielen zu einer breiten Bewusstseinsförderung beizutragen. Mit gezielten Maßnahmen sollen der Erhalt der regionalen Sortenvielfalt gefördert und ihr Wert für die regionale Entwicklung verankert werden. Ein besonderer Fokus liegt auf der Verbesserung des Erhaltungszustandes von in Streuobstbeständen lebenden Arten von europäischem Interesse.

 

Projektinfos kompakt


Projektstart: März 2019
Laufzeit: 36 Monate


Gefördert durch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft sowie die Europäische Union im Rahmen des Österreichischen Programms für die Ländliche Entwicklung 2014-2020.

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 Ihre Projektleitung:

Drapela-Dhiflaoui, Judith

Dr.in Mag.a Judith Drapela-Dhiflaoui

Teamleitung

Biodiversität und Ländliche Entwicklung

E-Mail
+43 1 401 13 37