Workshops an einer land- und forstwirtschaftlichen Fachschule

 

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Im Rahmen des Projekts KOMM~FLUSS wurde eine 3-teilige Workshop-Reihe an der land- und forstwirtschaftlichen Fachschule LFS Litzlhof im Drautal in Kärnten durchgeführt.

Ziel der Workshop-Reihe war es, die SchülerInnen für den nachhaltigen Umgang mit unseren Fließgewässern bei land- und forstwirtschaftlichen Aktivitäten zu sensiblisieren und für Diskussionen und betriebliche Entscheidungen rund um das Thema Hochwasserschutz und Landbewirtschaftung zu wappnen. Denn: Für die Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen braucht es Flächen, die oftmals von Land- und Forstwirtinnen und -wirten zur Verfügung gestellt werden müssen.

Die erste Einheit der Workshop-Reihe fand am 6. Februar 2017 statt. Dabei wurde den rd. 185 SchülerInnen der LFS Litzlhof das animierte Video "Was geht mich als LandbewirtschafterIn der Hochwasserschutz an?" präsentiert und darauf aufbauend folgenden Fragen nachgegangen:

  • Wie haben sich unsere Flusslandschaften im Lauf der Zeit verändert?
  • Welche Personen/Gruppen gestalten unsere Flusslandschaften mit? Wer möchte sie wie nutzen?
  • Wie hat sich der Bedarf an Hochwasserschutz im Lauf der Zeit verändert?
  • Welche Möglichkeiten des Hochwasserschutzes gibt es heute?
  • Welche Rolle spielt Hochwasserschutz in Verbindung mit den Anforderungen an den Gewässer- und Naturschutz?
  • Welche Rolle spielt die Land- und Forstwirtschaft bei der Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen?
  • Was kann die Land- und Forstwirtschaft selbst zum Hochwasserschutz beitragen?

Die zweite und dritte Einheit der Workshop-Reihe wurde mit SchülerInnen des 3. Jahrgangs der LFS Litzlhof am 3. und 4. April 2017 durchgeführt. Im Zentrum dabei standen die Besichtigung zweier Hochwasser- bzw. Murenschutzmaßnahmen in der Region (LIFE-Projekt Lebensader Obere Drau bei Obergottesfeld und Afritz am See) sowie eine nähere Auseinandersetzung mit dem Prozess, der der tatsächlichen Umsetzung einer Schutzmaßnahme vorangeht: Von den unmittelbaren Reaktionen auf ein Hochwasserereignis, dem Setzen erster Schritte und der Ideenfindung über die konkrete Planung, das Abwägen verschiedener Optionen und die Verhandlung mit GrundeigentümerInnen bis hin zur Ausführung und der anschließenden Evaluierung. Stets im Zentrum dabei: Die Rolle der Land- und Forstwirtschaft in diesem Prozess. Die geladenen Experten Max Linder, Bürgermeister der Gemeinde Afritz am See, Ing. Herbert Mandler der Unterabteilung Wasserwirtschaft im Amt der Kärntner Landesregierung, DI Josef Brunner und DI Michael Bothoff (WLV Villach), RR Ing. Josef Warum (Agrarbehörde Kärnten) sowie DI Klaus Michor (Planungsbüro revital) standen den SchülerInnen als direkte Ansprech- und Diskussionspartner zur Verfügung.

Fazit der Workshop-Reihe

Die rege Beteiligung und das Interesse der SchülerInnen am Thema der Workshop-Reihe zeigten: Die Sicherheit vor Hochwasserereignissen und Murenabgängen, aber auch ein nachhaltiger Umgang mit unseren Fließgewässern bei der Umsetzung von Schutzmaßnahmen ist der jungen Generation an LandbewirtschafterInnen ein großes Anliegen!

Um in Zukunft weitere erforderliche Sanierungsmaßnahmen, die sowohl den Ansprüchen der Hochwasser- als auch der Wasserrahmenrichtlinie gerecht werden, durchführen zu können, gilt es, auf allen relevanten Ebenen auf nachhaltig wirkende, zielgruppengerechte Wissensvermittlung und den frühzeitigen (!) Einbezug aller Betroffenen (der älteren und insbesondere bereits der jüngeren Generation) im Bereich der Land- und Forstwirtschaft zu setzen. Nur so kann es gelingen, die gemeinsame, dialogbasierte Planung geeigneter Maßnahmen weiter voranzutreiben.