#11 Daten und Forschung

UWD FB COP 13 Daten und Forschung

Biodiversitätsforschung wird auf unterschiedliche Art und auf unterschiedlichem Niveau betrieben: Erhebung einzelner Organismengruppen, Erfassung der Artenvielfalt in bestimmten Gebieten, Erfassung von Indikatorarten, Erhebungen von Arten und Lebensraumtypen von europäischem Interesse entsprechend der Natura 2000-Richtlinien, Erhebungen im Zuge von Naturverträglichkeitsprüfungen, Grundlagenforschung u. v. m. Daraus entsteht eine breite Palette an biodiversitätsrelevanten Untersuchungen und heterogenen Datensätzen. Um den nachhaltigen Schutz der Biodiversität zu gewährleisten, sind die langfristige Sicherung der Kenntnisse über Biodiversität (insbesondere der Artenkenntnis) sowie der zentrale Zugang zu den vielfältigen Biodiversitätsdatensätzen und Umweltinformationen unabdingbar. Der Wissenstransfer ist jedoch derzeit aufgrund mangelnder Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich der taxonomischen Kenntnisse nicht generationsübergreifend sichergestellt.

Auch zur Erfüllung der EU-rechtlichen Verpflichtungen (Wiederherstellung des günstigen Erhaltungszustands, Monitoring) muss die Sammlung, Homogenisierung und Veröffentlichung aller relevanten Daten ermöglicht werden. Die Verfügbarkeit aktueller, qualitativ hochwertiger Daten zu Arten und Lebensräumen ist nicht nur aus Naturschutzsicht sondern auch zur vereinfachten Entscheidungsfindung in Verwaltungsfragen notwendig (Biodiversitätsindikatoren).

Für eine integrative Biodiversitätsforschung in Österreich soll u. a. ein österreichweites Forum institutionalisiert werden, das einen umfassenden und transparenten Wissensaustausch und Diskussionsmöglichkeiten auf dem Gebiet der Biodiversitätsforschung bietet. Zudem sollen die Ausweitung der Ausbildung für BiodiversitätsforscherInnen auf universitärer und nicht-universitärer Ebene und die Förderung des Wissenstransfers sichergestellt, sowie die Forschungsfelder organismische Biologie und Taxonomie gestärkt werden.

Forderungen:

  • Sammlung, Homogenisierung und Veröffentlichung von Biodiversitätsdaten
  • Institutionalisierung eines österreichweiten Forums für integrative Biodiversitätsforschung
  • Langfristige Sicherung der Kenntnisse über Biodiversität durch Ausweitung der Ausbildung und Stärkung der relevanten Forschungsfelder

Relevante Akteurinnen und Akteure:

  • Universitäten, Forschungseinrichtungen und -gesellschaften, Naturkundemuseen, Umweltbundesamt, BMLFUW, BMWFW, Landesregierungen, NGOs, Planungsbüros, Landesumweltanwaltschaften

Alle hier beschriebenen Vorschläge entstammen unserem Forderungspapier „13 Forderungen zum Schutz der Biodiversität in Österreich: ein sektorenübergreifender Zugang“.