#8 Tourismus
Tourismus und Freizeitaktivitäten profitieren von intakter Natur und Biodiversität und verwenden diese Themen auch als Sujet zur Steigerung des Erfolges der Branche. In der Österreichischen Tourismusstrategie „Neue Wege im Tourismus“ wird zudem betont, dass die Alpen und die Donau als zwei der drei zu etablierenden Alleinstellungsmerkmale (USP) Ausdruck der einzigartigen Naturräume Österreichs sind. Tourismus muss Verantwortung für den Erhalt der Biodiversität übernehmen und sicherstellen, dass die Nutzung der Natur keine negativen Auswirkungen für die Biodiversität mit sich bringt. Folgende Vorschläge sind Teil unsereres Forderungspapiers „13 Forderungen zum Schutz der Biodiversität in Österreich: ein sektorenübergreifender Zugang“.
In der Tourismusstrategie soll hervorgehoben werden, dass Biodiversität und Natur wertvolle Grundlagen für den Tourismus in Österreich darstellen und dadurch unbedingt erhalten und gefördert werden müssen. Als neue Wege im Tourismus sollen naturverträgliche Angebote entwickelt werden, die Bewusstseinsbildung für Biodiversitätsschutz betreiben, Schutzgebiete sowie geschützte Arten und Lebensräume nicht beeinträchtigen und auf ökologisch sensible Gebiete besonders Rücksicht nehmen. Planungen im Bereich der touristischen Infrastruktur sollen in Zusammenarbeit mit FachexpertInnen für Biodiversitätsschutz erfolgen. Kooperationen zwischen Naturschutz, den BewirtschafterInnen der Kulturlandschaft (Land- und ForstwirtInnen) und Tourismus sollen zu einer Stärkung des biodiversitätsverträglichen Naturtourismus in Österreich beitragen. Konzepte die dem „sanften Tourismus“ entsprechen sollen ausgebaut werden. Gerade für den Bereich des österreichischen Alpenbogens sind die Festlegungen der Alpenkonvention und ihrer Protokolle entsprechend zu berücksichtigen. Zudem sollen die Kriterien für die Umweltzeichenzertifizierung für Tourismus und Freizeitwirtschaft hinsichtlich Biodiversität weiterentwickelt werden.
Forderungen:
- Die österreichische Tourismusstrategie betont den Wert der Biodiversität als Grundlage für den Tourismus und hebt die Notwendigkeit des Erhalts der Biodiversität hervor
- Entwicklung naturverträglicher Angebote, die Bewusstseinsbildung betreiben und Biodiversität nicht beeinträchtigen
- Planungen im Bereich touristischer Infrastruktur erfolgen in Zusammenarbeit mit FachexpertInnen für Biodiversitätsschutz und berücksichtigen die Verpflichtungen der Alpenkonvention
- Weiterentwicklung der Kriterien für die Umweltzeichenzertifizierung für Tourismus und Freizeitwirtschaft hinsichtlich Biodiversität
Relevante Akteurinnen und Akteure:
- BMWFW, Tourismusverbände, Wirtschaftskammer Österreich, Landwirtschaftskammer Österreich, Land- und ForstwirtInnen, Österreich Werbung, Österreichische Hoteliervereinigung, CIPRA Österreich, BMLFUW, Landesregierungen, Landesumweltanwaltschaften, Schutzgebietsverwaltungen, NGOs und alpine Vereine