Appell für faktenbasierte Verkehrspolitik: Mehr Tempo beim Klimaschutz, nicht auf der Autobahn!

Presse-Statement anlässlich der Aussagen von BM Norbert Hofer zum Thema Tempo 140 auf Autobahnen. Das Interview mit Norbert Hofer erschien in der Tageszeitung Österreich und online auf oe24.at.

„Der angedachte, großflächige Ausbau von Tempo 140 auf österreichischen Autobahnen, wie von Verkehrsminister Norbert Hofer im Österreich-Interview am vergangenen Sonntag avisiert, wäre ein klimapolitisches Harakiri. Tempo 140 verursacht laut Umweltbundesamt einen rund 10 Prozent höheren CO2-Ausstoß als 130 km/h. Und auch der für Tempo 140 deklarierte Vorteil einer winzigen Zeitersparnis löst sich bei genauem Blick in Luft auf, da der erhöhte Spritverbrauch zu häufigeren Tankstopps und damit verbundenen Zeitverlusten führt. Der Ausstoß gesundheitsschädlicher Stickoxide steigt gegenüber Tempo 130 sogar um 16 Prozent und die Feinstaubemissionen nehmen um rund 18 Prozent zu. Anrainer würden zu alldem auch noch durch eine starke Lärmzunahme geplagt. Fakt ist: Verkehrsemissionen sind Klimakiller Nummer 1! Die österreichische Klima- und Energiestrategie #mission2030 wurde von Bundesministerin Köstinger und Bundesminister Hofer als Meilenstein der Klimapolitik propagiert – die nun im Raum stehende Geschwindigkeitserhöhung steht dazu in absolutem Widerspruch, untergräbt das Pariser Klimaabkommen und ist aus ökologischer und gesundheitlicher Sicht inakzeptabel. Nicht zuletzt konterkariert ein solches Vorhaben die europäischen Klimaziele, die von der aktuellen Bundesregierung mitbeschlossenen wurden. Sachlich betrachtet bleibt unterm Strich: Weniger Tempo ist die einfachste und billigste Methode für die Reduzierung gesundheitsschädlicher Emissionen und Treibhausgase und gleichzeitig für die Erhöhung der Verkehrssicherheit – und somit einer der dringendsten Schritte in Richtung Klimaschutz.“

Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes