Erntedank: Wertschätzung der Natur ist Grundlage für klimafitte Landwirtschaft und Ernährungssicherheit

  • Umweltdachverband betont untrennbaren Zusammenhang zwischen Biodiversitätsschutz und Ernährungssicherheit
  • Nachhaltige landwirtschaftliche Betriebe schaffen Mehrwert weit über die Nahrungsmittelproduktion hinaus

Wien, 04.10.24 (UWD) Ob Feldfrüchte, Obst, Getreide, Honig oder Wein: Das Erntedankfest rückt am 6. Oktober die Gaben der Natur, die die Landwirtschaft zu unser aller Wohl produziert, in den Mittelpunkt. Der Umweltdachverband betont zu diesem Anlass einmal mehr die untrennbare Verbindung von Lebensmittelproduktion und Naturschutz. „Intakte Ökosysteme sind die Grundlage für unsere Ernährung und es gilt heute mehr denn je, diese zu schützen. Ohne den Schutz von Bestäubern wie Bienen und Schmetterlingen wäre die Ernährungssicherheit massiv gefährdet. Die jüngst aufgeflammte Kritik an der Renaturierungsverordnung versuchte, Naturschutz und Lebensmittelsicherheit gegeneinander auszuspielen. Doch um die landwirtschaftliche Produktion langfristig sichern zu können, braucht es eine hohe biologische Vielfalt – diese nährt und stärkt funktionelle Gruppen wie Bestäuber, Nützlinge oder Zersetzer auf unseren Feldern und erhöht die Stabilität und Resilienz der Produktionssysteme. Dies ist in Zeiten des Klimawandels besonders wichtig“, sagt Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes.

Nachhaltige Landwirtschaft als Hüterin der Biodiversität
Das Fehlen bzw. Aussetzen von biodiversitätsfördernden Maßnahmen innerhalb bewirtschafteter Flächen erhöht hingegen den Druck auf unsere Ökosysteme. Denn Biodiversitätsverlust bedeutet immer auch ein höheres Risiko für Schädlingsbefall oder Krankheiten, was zu Ernteausfällen führen kann. „Die Landwirtschaft ist Nutzerin von Ökosystemleistungen und kann diese zugleich fördern – und ist daher zentral für den Schutz der Biodiversität. Kleinstrukturierte, nachhaltige Betriebe gehen mit gutem Beispiel voran: Etwa durch seltenere Mahd in einem abgestuften Wiesenbau, standortangepasste Bepflanzung oder die Schaffung von Blühstreifen und Strukturelementen wie Hecken oder Ackerrainen erbringen sie wertvolle Voraussetzungen für gesunde Natur, sichern die Resilienz gegenüber dem Klimawandel und sind Garant für stabile Erträge. Renaturierung auch innerhalb von Agrarflächen ist deshalb kein praxisferner Auftrag einer europäischen Bürokratie, sondern in höchstem Interesse der Bäuer:innen selbst. Die Sicherung der Artenvielfalt in der Kulturlandschaft ist eine unverzichtbare Leistung der Landwirtschaft für die Gesellschaft und als solche auch zu fördern und – ganz im Sinne des Erntedankfestes – zu honorieren“, so Pfiffinger.

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