Nachlese zur Tagung "Biodiversität in der Gemeinde – gemeinsam für mehr Vielfalt" 2020

In den vergangenen Jahrzehnten ist der Reichtum an Biodiversität und intakter Natur zusehends geschwunden und der Verlust der biologischen Vielfalt zählt neben dem Klimawandel zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Es ist belegt, dass weltweit täglich an die 150 Arten aussterben und zwei Drittel aller Ökosysteme und deren Dienstleistungen gefährdet sind.[1]

Die Verschlechterung des Zustands der Ökosysteme kann signifikante Folgen für die Kapazitäten der Biodiversität, den Bedarf der Menschen in Zukunft zu decken, mit sich bringen. Das Schlagwort ist „Mainstreaming“: Biodiversitätsanliegen müssen in verschiedene – möglichst alle - Sektoren der Landnutzung, der Wirtschaft und der Gesellschaft integriert werden. Die Einbindung der verschiedenen Sektoren - Wirtschaft, Tourismus, Land- und Forstwirtschaft, Bildung, Wissenschaft, Gesundheit-, wie sie auch stark in der Biodiversitätsstrategie Österreich 2020+ verankert ist, spielt eine wesentliche Rolle im Hinblick auf die Erreichung der Biodiversitätsziele.

Ziel des Projekts „BIO.DIV.NOW II - Mainstreaming von Biodiversität erfolgreich umsetzen“, im Rahmen dessen diese Veranstaltung organisiert wurde, ist es daher, die erfolgreiche Integration von Biodiversitätsanliegen in verschiedenen Sektoren voranzutreiben, die Umsetzung biodiversitätsfördernder Maßnahmen anzukurbeln und die aktive Umsetzung zu fördern, sodass sich der Anteil der Flächen mit hohem Mehrwert für die Biodiversität in Österreich erhöht. Das Projekt wird im Rahmen der Biodiversitäts-Initiative vielfaltleben des BMK und mit Unterstützung von Bund (BMLRT) und Europäischer Union durchgeführt.

Jede Gemeinde verfügt über Grünflächen oder andere Flächen, auf denen biodiversitätsfördernde Maßnahmen umgesetzt werden können. Dazu zählen Straßenbegleitgrün wie Verkehrsinseln oder Böschungen, Bahntrassen, Parks, Kinderspielplätze und Freiräume bei öffentlichen Gebäuden. Durch geeignete Gestaltung und Pflege dieser Flächen kann die Biodiversität gefördert werden.

Die Online-Tagung am 4.12.2020 zeigte anhand von Best-Practice-Beispielen auf, welche Möglichkeiten für Gemeinden zur Verfügung stehen, um die Erreichung der Ziele der Biodiversitätsstrategie Österreich 2020+ zu unterstützen. Es wurde diskutiert, welche Planungsinstrumente hilfreich sein können, um die Biodiversität in der Gemeinde zu fördern. Es gab auch Platz für Fragen und Diskussionsrunden. Die Zielgruppe der Tagung waren Bürgermeister*innen und andere Gemeindevertreter*innen.

Das Programm zur Veranstaltung finden Sie hier.

Moderator Robert Lukesch (ÖAR) stellte zunächst das Programm der Online-Tagung vor und übergab das Wort an Verena Wittmann (BMK) für begrüßende und einleitende Worte. Anschließend gab Gerald Pfiffinger (Geschäftsführung Umweltdachverband) einen Einblick in das das gesamte Projekt „BIO.DIV.NOW II – Mainstreaming von Biodiversität erfolgreich umsetzen“ und stellte das Arbeitspaket „Biodiversität in Gemeinden“ vor.

Der erste Themenblock widmete sich dem Thema „Biodiversität in der Gemeinde – Ideen und Best-Practice-Beispiele“.

Block 1 – Biodiversität in der Gemeinde – Ideen und Best-Practice-Beispiele

Im ersten Vortrag des Tages stellte Doris Landertinger (Naturschutzbund) die 2009 vom Vorgänger des BMK ins Leben gerufene vielfaltleben-Kampagne, bei der Naturschutzbund, WWF, Birdlife, Umweltdachverband sowie weitere Organisationen ihre gemeinsamen Kräfte nutzen, um den Verlust der Artenvielfalt in Österreich zu bremsen und die Bevölkerung für den Naturschutz zu sensibilisieren. Neben Schutzprojekten, der Woche der Artenvielfalt und des Gemeinde-Wettbewerbs steht die Betreuung eines höchst aktiven Gemeindenetzes mit fast 170 Gemeinden in ganz Österreich im Mittelpunkt der Arbeit des Naturschutzbundes im Rahmen von vielfaltleben. Mitgliedgemeinden übernehmen durch Natur- und Umweltschutzaktivitäten auf ihrem Gemeindegebiet Vorbildfunktion. Bei einem Wettbewerb 2019 konnten Österreichs Gemeinden Ideen für insektenfreundliche Projekte im Gemeindegebiet einreichen und bis zu 2.000€ und Beratung für die Umsetzung erhalten.

Der nächste Impulsvortrag kam von Martina Liehl-Rainer (Natur im Garten) und widmete sich der „Förderung der Biodiversität durch ökologische Gestaltung und Pflege von kommunalen Grünflächen“. Natur im Garten gibt es in allen österreichischen Bundesländern, aber auch in weiteren europäischen Ländern. Die Kern-Kriterien, die alle teilnehmenden Akteur*innen erfüllen müssen, sind Verzicht auf Torf, chemisch-synthetische Dünger und Pestizide. Für Natur im Garten-Gemeinden gilt weiters: Naturnahe, nachhaltige Gestaltung und Einbeziehung der Bürger*innen. Natur im Garten verfolgt einen multifunktionellen Ansatz mit folgenden Punkten: Förderung Biodiversität, Anpassung Klimawandel, Wohlbefinden fördern, pflegbar & leistbar. Liehl-Rainer stellte verschiedene Angebote von Natur im Garten wie Weiterbildungen, Pflege- und Gestaltungsberatungen vor, die für Gemeinden von Relevanz sein können.

Markus Kumpfmüller (Kumpfmüller Landschaftsarchitektur und REWISA-Netzwerk) gab anschließend Einblicke in die naturnahe Begrünung unter dem Titel „Wilde Blumen braucht das Land“. Er stellte verschiedene Möglichkeiten wie die klassische 2-mähdige Blumenwiese, den einmähdigen bunten Saum und Kräuterrasen vor und berichtete vom sanften (Pflegeumstellung), abenteuerlichen (Ansaat) und sicheren (Pflanzung) Weg, wilde Blumen im Ort anzusiedeln und zu fördern. Er betonte die Wichtigkeit einer der Umsetzung zuvorkommenden Besichtigung und Planung. Zum Schluss gab Kumpfmüller einen Überblick, wo heimische Pflanzen und Samen bezogen werden können (diese Liste findet sich ergänzt durch weitere Bezugsquellen am Ende dieser Nachlese).

Im Anschluss gab es Platz für Fragen und Diskussionen, die zusätzliche, interessante Informationen lieferten: Kumpfmüller berichtete, dass Industriegebiete oft geeignete Habitate für Amphibien wie die Wechselkröte sind. Unter Einbezug von Fachleuten können diese eher wenig betretenen Flächen einen hohen Nutzen für die Biodiversität entwickeln. Er berichtete, dass auch Badewiesen als Blumenwiesen gestaltet werden können, die erste Mahd passiert dann kurz vor Beginn der Badesaison.

Präsentationen zum Download

Präsentation Doris Landertinger
Präsentation Martina Liehl-Rainer
Präsentation Markus Kumpfmüller

Im nächsten Programmpunkt stellten Gemeinden und Regionen ihre bereits erfolgreich umgesetzten oder in Planung befindlichen Aktionen zur Förderung der Biodiversität vor. Martin Summer, Altbürgermeister der Gemeinde Rankweil in Vorarlberg, begann mit einem Erfahrungsbericht. Die Gemeinde nahm 2010 am Landesprogramm „Naturvielfalt in der Gemeinde“ teil und erstellte ein Naturschutzleitbild, welches einen Herbizid-freien Unterhalt öffentlicher Flächen festhielt. Im darauffolgenden Jahr fiel die Entscheidung, sämtliche Neuanlagen von Straßenbegleitgrün naturnah auszuführen. Auch Spielplätze bei Kindergärten, Schulgelände, ein Gewerbegebiet und andere geeignete Flächen wurden ab diesem Zeitpunkt naturnah gestaltet. In den letzten Jahren wurde neben der Bereitstellung von Nahrungsangeboten verstärkt auf die Schaffung von Nistflächen für Wildbienen geachtet. Eine Studie kam zu dem Schluss, dass sich die Maßnahmen positiv auf Arten- und Individuenzahl bei Wildbienen auswirken. Es wurden Beratungen, Informationen und Weiterbildungen für Unternehmen und Privatgartenbesitzer*innen angeboten. Summer betonte die Wichtigkeit, Bürger*innen miteinzubeziehen, da diese nicht nur bei der Arbeit unterstützen, sondern auch Multiplikator*innen und Kommunikator*innen sind!

Der nächste Erfahrungsbericht kam von Johannes Stangl, Biodiversitätsexperte im Naturpark Südsteiermark. Martin Summer und weitere erfahrene Personen teilen ihre Erfahrungswerte mit dem Naturpark. Im LEADER-Projekt „Artenreichtum durch naturnahes öffentliches Grün“ wurden Seminare für Wirtschaftshofmitarbeiter*innen abgehalten, um das nötige Know-How für die naturnahe Begrünung öffentlicher Flächen in den Naturparkgemeinden zu vermitteln. Ein bepflanzter Kreisverkehr stieß zunächst auf Skepsis in der Bevölkerung und war als „der schiachste Kreisverkehr der Steiermark“ bekannt – bis nach seiner blütenprächtigen finalen Etablierung diese Skepsis einem Staunen wich. Ein wichtiger Grund für diesen Einstellungs-Wandel war auch, dass der neue Lebensraum sehr gut von verschiedenen Tierarten - und sogar Rote-Listen-Arten - angenommen wurde wie z. B. Blauflügelige Ödlandschrecke, Himmelblauer Bläuling, Bunter Waldläufer, Winden-Glasflügelzikade, Grüne Ameisenzikade und Zauneidechse. In einem weiteren Projekt des Naturparks wurden Jungbäume regionaler Streuobstsorten verteilt und eine Obst-Sammelpressung organisiert, bei der Pfandflaschen zum Einsatz kamen. „Naturnah gestaltete öffentliche Flächen stehen für eine zukunftsorientierte Gemeinde, die verantwortungsvoll mit Mensch und Umwelt umgeht,“ brachte Johannes Stangl den Mehrwert auf den Punkt.

Anschließend gab Ruth Andrea Gerl, Gemeinderätin in Maria Saal in Kärnten, einen Überblick über die Initiative „Biodiversität und Gesundheit“ in ihrer Gemeinde. Der Beginn ist laut Gerl im April 2019 zu sehen, als sich Maria Saal beim Projekt „BIO.DIV.NOW II – Mainstreaming von Biodiversität erfolgreich umsetzen“ des Umweltdachverband als eine von drei Gemeinden, die eine individuelle Beratung zur Biodiversitätsförderung bekamen, bewarb und auch ausgewählt wurde. Bei einem Beteiligungsworkshop wurden gemeinsam mit Bürger*innen Themen und Aufgabenfelder erarbeitet, die als besonders relevant angesehen werden: Blumenwiesen, Bienen/Insekten, Vögel, Fluss und Bewusstseinsbildung. 2019 wurde der Verein „ARGE Biodiversität Maria Saal“ gegründet. Bereits im ersten Vereinsjahr wurde begonnen, zu allen Schwerpunktfeldern diverse Maßnahmen umzusetzen, z. B. die Revitalisierung des Tonhof-Moors. Auch Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen sind in den Planungs- und Umsetzungsprozess eingebunden. Um Bewusstsein zu schaffen, wurden die Gruppen des Kindergartens in „Bienengruppe“, „Raupengruppe“ etc. umbenannt.

Danach berichtete Bürgermeisterin Manuela Zebenholzer von Schutz und Förderung der Biodiversität in der Gemeinde Hollenstein an der Ybbs in Niederösterreich. Im Naturpark Niederösterreichische Eisenwurzen, in dem die Gemeinde liegt, auf öffentlichen Grünflächen und in den Naturparkschulen wird Vieles zum Thema Biodiversität umgesetzt. So gibt es im Naturpark einen Ameisenweg, der – wie schon sein Name sagt - Informationen über Ameisen vermittelt (Die Besonderheit im Naturpark ist das Vorkommen der seltenen Kerb-Ameise) und Narzissen- und Orchideenwiesen. Das Projekt „Verwurzelt“ wird in mehreren Naturparken umgesetzt und zielt darauf ab, Samen von lokalen Gehölzen zu sammeln, zu vermehren und dann in den jeweiligen Naturparken wieder an die Bevölkerung zu verteilen. Verkehrsinseln und Rabatten werden biodiversitätsfreundlich bepflanzt, wobei jedes Rabatt‘l seine*n eigene*n Pfleger*in hat. Auch bei den Nebenflächen des Ybbstalradwegs und dem Friedhof wird auf Naturnähe geachtet. Schüler*innen werden stark mit eingebunden z. B. bei der Gestaltung des Schulgartens.

Die anschließende Fragerunde lieferte weitere Impulse. Martin Summer berichtete, dass der Experte Reinhard Witt das erste Know-How in die Gemeinde Rankweil brachte, aber mit der Zeit alle Beteiligten selbst Erfahrung sammeln konnten.

Präsentationen zum Download

Präsentation Martin Summer

Präsentation Johannes Stangl

Präsentation Ruth Andrea Gerl

Präsentation Manuela Zebenholzer

 

Block II – Biodiversität in der Gemeinde – Braucht’s neue Planungsinstrumente?

Der Nachmittag war dem Thema „Biodiversität in der Gemeinde – Braucht’s neue Planungsinstrumente?“ gewidmet. Zunächst gab Thomas Knoll (ÖGLA) Einblick in den „Landschaftsplan auf kommunaler Ebene – Ein Instrument zur Planung und Entwicklung des Grünraums in Österreich“. Landschaftsplanung ist in Österreich nicht in einem eigenen Gesetz verankert und zwischen Naturschutz und Raumordnung einzuordnen, die Gesetzgebung und Vollziehung obliegt den Ländern, während in Deutschland Naturschutz und Landschaftsplanung auch auf Bundesebene - im Bundesnaturschutzgesetz - verankert sind. Er nannte Beispiele von bereits existierenden Landschaftskonzepten und -plänen und lieferte einen Überblick über die rechtliche Situation in den österreichischen Bundesländern. Thomas Knoll verwies auf ein gemeinsames Positionspapier zwischen ÖGLA und dem Umweltdachverband und begründete die Notwendigkeit von Planungsinstrumenten für den Grünraum unter anderem mit der Aussage „Aus deren Sicht ist Österreich bereits im Wesentlichen „fertig gebaut“, Umwidmungen in Bauland sollten nur möglich sein, wenn ein Flächenausgleich passiert. Der Bodenverbrauch muss sinken, Biodiversität und Naherholung vermehrt mitgedacht werden.“

Da Klaus Wanninger (LACON) leider kurzfristig verhindert war, übernahm Thomas Knoll den Vortrag der von Wanninger erstellten Präsentation zum Thema „Landschaftsplan auf kommunaler Ebene – so könnte es gehen !?“. Auf Basis von Geodaten, die teilweise von den Ländern kostenlos zu Verfügung gestellt werden und weiteren Daten und Informationen – wie Daten zu Boden und Geologie, Klima, Schutzgebieten, Rote Listen-Arten, Klimadaten - kann ein regionsspezifisches Instrument entstehen, das auch auf Gemeindeebene die Planung unterstützt. Im Landschaftsplan sollen Potenziale, Funktionszusammenhänge und naturräumliche Ausstattung von Expert*innen interpretiert und in verständlicher Sprache dargestellt werden sowie Schwerpunkte und Ziele für die vier Schutzgüter Biodiversität, Boden, Klima, Naturgebundene Erholung systemrelevanter „Grüner Infrastruktur“ definiert werden. Gemeinden könnte der Landschaftsplan einen Blick „von außen“ ermöglichen und als Grundlage für Planungen und Ausgleichsmaßnahmen dienen.

Im darauffolgenden Programmpunkt teilten sich die Teilnehmenden auf zwei virtuelle Arbeitsgruppen (sogenannte Breakout-Sessions) entsprechend der Themen von Block I und Block II auf, um dort in Kleingruppen zu diskutieren und offengebliebene Fragen an die Expert*innen zu stellen.

Präsentationen zum Download

Präsentation Thomas Knoll
Präsentation Klaus Wanninger

Gruppe I Von den Gemeinden lernen – Erfahrungsberichte von „Best Practice Gemeinden”

Als zentrale Punkte zu einer gelungenen Umsetzung in der Gemeinde wurden die Pflege der Flächen, mögliche Anlaufstellen und die Kommunikation über die Biodiversitätsfläche besprochen.

  • Oft hapert es an der Pflege von an sich gut angelegten naturnahen Grünflächen. Sie sind dann nach 2-3 Jahren teilweise nicht mehr vorhanden. Ein häufiges Problem ist, dass das Mähgut nicht abtransportiert wird. Es wurden Lösungsmöglichkeiten und Erfahrungen gesammelt
    • A&O: vor dem Anlegen schon die nötige Pflege miteinplanen und abklären
    • Zusammenrechen von Freiwilligen, Abtransport durch Bauhof
    • Schulungen und Information für Bauhofmitarbeiter*innen. Wichtig ist, sie von Anfang an in den Prozess zu integrieren
    • Mähen der Flächen durch benachbarte Landwirt*innen
    • Möglichkeiten zur Entsorgung: Kompostieranlage, aber besser Verfüttern!
    • Anlaufstellen für Gemeinden (Beispiele)
      • Naturschutzbund (vielfaltleben)
      • Global 2000 (Nationalpark Garten)
      • enu
      • Natur im Garten
    • Möglichkeiten zur Kommunikation von Biodiversitätsförderung
      • „Insektenfreundlichkeit“
      • „Bienenfreundlichkeit“
        • Pro: jede*r kann sich etwas darunter vorstellen, Biene ist „sympathisch“
        • Contra: viele denken automatisch nur an die Honigbiene – aber Wildbienen haben ganz andere Lebensraumansprüche als die Honigbiene! 

Gruppe II: Was muss ein Planungsinstrument für Gemeinden können?

In der Workshop-Gruppe II zeigte sich, dass die Anforderungen, die von einer Gemeinde an das kommunale Planungsinstrument „Landschaftsplan“ gestellt werden, so unterschiedlich sind, wie die Gemeinden selbst. Aus den Diskussionen haben sich jedoch vier Themen als zentrale Punkte herauskristallisiert:

Naherholung wird in Ballungsräumen und Städten aktiv geplant und mitgedacht. In ländlichen Gemeinden werden touristische Angebote geplant, aber der Naherholung der Gemeindebürger*innen wird weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Auf vielen Flächen haben sich aber die Nutzungsrechte in den letzten Jahrzehnten geändert – so kann zum Beispiel für einen Weg das Gewohnheitsrecht heute erloschen sein und daher kein Durchgang mehr möglich sein. Naherholungspaziergänge sind oft nur auf niederrangigen Verkehrswegen und ausgewiesenen Wanderwegen möglich.

Im Zusammenhang mit Freizeit- und Erholungsnutzung wurde herausgestrichen, dass sich das Nutzer*innenverhalten und die Nutzer*innenansprüche in den letzten Jahrzehnten stark geändert haben. Von Tourist*innen werden viel öfter Haftungsansprüche geltend gemacht. „Wir leben in einer Gesellschaft der Rechtsanwälte“. Nicht zuletzt das „Kuhurteil“ hat vor allem im Almbereich viele Grundbesitzer*innen verunsichert – ein Haftungsrisiko bleibt, auch wenn inzwischen in einigen Bundesländern „Versicherungspakete“ angeboten werden.

Die Bedeutung des Grünflächenkatasters als wichtiges Planungsinstrument wurde betont. Die Planung findet hier in einem größeren Maßstab statt und kann somit detaillierter erfolgen.

Ein Ausgleich der Kommunalsteuern zwischen (benachbarten) Gemeinden ist insofern auch im Sinne des Landschaftsplanes ein wichtiges Instrument, als auch Gemeinden, die weniger Gewerbe/Industrie auf ihrem Gemeindegebiet haben, sondern mehr Grünraum planen (und damit weniger Steuereinnahmen haben) von anderen Gemeinden mit mehr Gewerbe/Industrie finanzielle Abgeltung dieser „landschaftserhaltenden“ Leistung erhalten.

Das Thema „Photovoltaik auf Freiflächen“ wird in naher Zukunft stark an Bedeutung zunehmen. Es besteht der Wunsch, der Abwägung von Pro- und Kontra-Argumenten, positiven und negativen Auswirkungen (unter Einbeziehung von Experte*innenmeinungen?) in den Gemeinden ausreichend Raum zu geben. Ein Landschaftsplan könnte hier eine wichtige Planungsgrundlage sein. 

Web-Links

Bezugsquellen Saatgut, Vorschläge von Markus Kumpfmüller:

  • Blumensaat Bangerl Erich

https://blumensaat.at/

  • Kärntner Saatbau

http://www.saatbau.at/saatgut/begruenung/#resultlist

  • Voitsauer Wildblumensaatgut

https://wildblumensaatgut.at/bestellung/

  • Wilde Blumen

http://wildeblumen.at/

  • Gärtnerei Institut Hartheim

https://www.institut-hartheim.at/

 

Bezugsquellen Stauden, Vorschläge von Markus Kumpfmüller:

  • Biobaumschule Ottenberg

https://www.biobaumschule-ottenberg.at/

  • Gärtnerei Institut Hartheim Bio

https://www.institut-hartheim.at/

  • Stauden Feldweber

http://www.feldweber.com/

  • Wilde Blumen Bio

http://wildeblumen.at/

 

eine kleine Auswahl an weiteren Bezugsquellen:

  • Reinsaat

https://www.reinsaat.at/shop/wildblumensaatgut/

  • Samen Maier

https://www.samen-maier.at/produkt/bio-samen-nuetzlingsweide/

  • Bloomling

https://www.bloomling.at/samen/wildblumen

  • Verein Wieseninitiative

www.streuobstwiesn.at/regionales-wiesensaatgut