Umweltdachverband an OÖ Landwirtschaftskammer: Das ist ein Schlag gegen unsere Biobauern und die Umwelt!

  • Aussagen zu Bio-Landbau und Klimaschutz sind haarsträubend und kurzsichtig
  • Personelle Konsequenzen gefordert

Wien, 10.04.08 (UWD) Mit scharfem Widerspruch reagiert der Umweltdachverband auf die heutigen Aussagen des Pflanzenbaudirektors der OÖ Landwirtschaftskammer, Christian Krumphuber, in den OÖN, die Intensivlandwirtschaft würde das Klima schützen, während Bio-Landwirtschaft den Klimawandel verschärfen würde. «Für eine gesetzliche Interessenvertretung sind solche Aussagen - noch dazu eine Woche vor dem zweiten Klimaschutzgipfel der Bundesregierung - nicht nachvollziehbar», sagt Dr. Gerhard Heilingbrunner, Präsident des Umweltdachverbandes und fordert rasche personelle Konsequenzen an der Kammerspitze. «Solche Führungskräfte sind untragbar. Alle Welt redet vom Klimaschutz, die Folgen der Übernutzung der Böden für Umwelt, Wasser und Klima sind evident und mittlerweile jedem Schulkind bekannt - wo Leben Leute, die sich so über unsere Bio-Landwirtschaft äußern?», sagt Heilingbrunner.

Bio-Landbau leistet echten Beitrag zum Klimaschutz
Unbestritten ist, dass die Bio-Bäuerinnen und -bauern im Unterschied zur konventionellen Landwirtschaft einen echten Beitrag zum Klimaschutz leisten. Intensivlandwirtschaft ist mit Schuld am Raubbau in den Tropenwäldern. Die Anwendung von Pestiziden und Herbiziden beeinträchtigen Boden, Wasser und die Nahrungsmittel selbst. Der Bio-Landbau sorgt hingegen für die dauerhafte Aufrechterhaltung der CO2-Speicherkapazität der Böden.

Klimaschutzexpertin Kromp-Kolb verwundert über Aussagen Krumphubers
Auch Frau Prof. Helga Kromp-Kolb zeigt sich sehr verwundert und stellt fest: «Die Bindung von Kohlenstoff in der erzeugten Nahrung ist aus Klimasicht irrelevant, da dieser ja wieder in den Kohlenstoff-Kreislauf eingebracht wird. Entscheidend sind die im Vorfeld durch Dünger, Pestizide und in der Bearbeitung eingesetzten fossilen Energien sowie die Kohlenstoffbilanz und Lachgasproduktion im Boden. Und diese sind bei der konventionellen Landwirtschaft ungünstiger als im Bio-Landbau.»