Umweltdachverband an Verbund: Fakten auf den Tisch! Mit sauberer Wasserkraft werben - aber Gaskraftwerke bauen!
- Verbund setzt mit dem massiven Ausbau von Gaskraftwerken weiterhin auf den thermo-hydraulischen Verbund
- Verbund-Ökostromoffensive für Wind und Solar fehlt nach wie vor
- Ausbau von Wasserkraft: Tabuzonen gefordert
- Energiespar- und Effizienzoffensive starten
Wien, 25.03.09 (UWD) Heute tagt die Hauptversammlung des Verbundes im Haus der Industriellenvereinigung. Der richtige Zeitpunkt, einige Schieflagen zurechtzurücken: «Während der Verbund mit seiner Werbeoffensive sauberen Strom aus Wasserkraft bewirbt, ist er längst der größte Bauherr für Gaskraftwerke in Österreich. Dass die Wasserkraft nur im Zusammenhang mit kalorischen Kraftwerken erst Versorgungssicherheit bringt - Engpässe in der Wasserführung werden dadurch abgefedert - wird dabei wohlweislich unter den Tisch gekehrt. Damit erhöhen die derzeitigen Ausbaupläne für Gaskraftwerke in Österreich die Treibhausgasemissionen um ca. 5 %. Den größten Anteil daran hat der Verbund. Er torpediert mit seinen Plänen damit die Erreichung der EU-Klimaziele», so Johannes Wahlmüller, Klimareferent des Umweltdachverbandes.
Verbund belastet österreichische Klimabilanz mit Gaskraftwerken
Denn eines steht fest: Bis dato konnten in Österreich keine merklichen Erfolge im Kampf gegen den Klimawandel verbucht werden. Die Baupläne für Gaskraftwerke verschärfen die Lage noch. Auch im «Energiepaket in Rot-Weiß-Rot» des VEÖ ist der Bau von Gaskraftwerken kein Thema. Stattdessen wird der Ausbau der Wasserkraft groß plakatiert. «Die E-Wirtschaft soll bei der heutigen Hauptversammlung ihre wahren Pläne endlich auf den Tisch legen - setzt sie auf Gas- oder auf Wasserkraft?», fordert Michael Proschek-Hauptmann, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes. «Denn solange nicht klar ist, mit welchen Projekten das Ausbaupotential realisiert werden soll, kann keine seriöse Diskussion stattfinden. Fest steht jedenfalls, dass Schutzgebiete und für den Hochwasserschutz bedeutsame und naturräumlich sensible Gebiete für einen Ausbau der Wasserkraft tabu sind», so Proschek-Hauptmann.
E-Wirtschaft gegen Recht und Bürgerbeteiligung
«Die ständigen Angriffe auf das UVP-Gesetz zeigen klar und deutlich, dass es die E-Wirtschaft punkto Kraftwerksbau auf die letzten freien Fließgewässer abgesehen hat. Jüngstes Beispiel dafür ist das 8-Punkte-Paket der Industriellenvereinigung, das dem UVP-Verfahren die Zähne ziehen soll. Mit diesem Paket soll der Naturschutz untergraben und Bürgerbeteiligung beschnitten werden», befürchtet Proschek-Hauptmann. «Wenn die E-Wirtschaft gemäß ihren Beteuerungen nur in Gebieten ausbauen will, die für den Naturschutz nicht relevant sind, braucht sie sich vor einem ordentlichen UVP-Verfahren auch nicht zu fürchten», sagt Proschek-Hauptmann.
Klimaziele ohne Energiesparoffensive nicht erreichbar
Zudem geht die aktuelle Diskussion an den zentralen Punkten vorbei. «Wenn es nicht gelingt Effizienzpotentiale zu heben und Energie einzusparen, wird der Ausbau erneuerbarer Energie nicht ausreichen, um unsere Klimaziele zu erreichen. Die Einrichtung eines Effizienzfonds wäre sinnvoll, um Energiesparinitiativen tatkräftig zu unterstützen», erklärt Wahlmüller. «Gleichzeitig steht der Ausbau von Biomasse, Wind und Photovoltaik schon seit Jahren still. Wenn hier keine Akzente gesetzt werden, kann der Kampf gegen den Klimawandel nicht gewonnen und die Energiekrise nicht bewältigt werden», so Wahlmüller abschließend.
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