Umweltdachverband & BirdLife zu 30 Jahre Vogelschutz-Richtlinie: Vielfalt der Lebensräume erhalten - UVP stärken!

  • UWD: Bestehende Umweltvorschriften dürfen nicht verwässert werden
  • BirdLife Österreich: «Born to Travel»-Kampagne zum Schutz der Zugvögel

Wien, 02.04.09 (UWD) Die am 2. April 1979 verabschiedete Richtlinie 79/409/EWG über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten ist das älteste Rechtsinstrument zur Sicherung der Artenvielfalt in der Europäischen Union. «Zusammen mit der FFH-Richtlinie bildet sie einen Eckpfeiler der Naturschutz- und Biodiversitätspolitik in Europa», erklärt Gerhard Heilingbrunner, Präsident des Umweltdachverbandes. 

Natürliche Lebensräume zunehmend gefährdet - Angriff auf Umweltrechtsvorschriften
Anlässlich des 30-Jahr-Jubiläums der VS-Richtlinie warnen Umweltdachverband und BirdLife Österreich davor, dass gerade heute die Refugien vieler Arten - wie etwa naturbelassene Flussläufe, Auenwälder, aber auch Feuchtwiesen und ähnliche Biotope - durch Verbauungen und intensive Nutzung durch den Menschen zunehmend gefährdet sind. «Statt den Schutz im Hinblick auf Lebensraum und Arten zu verstärken, steht in Österreich jetzt ein Angriff auf bestehende Umweltvorschriften bevor: Die geplante UVP-Gesetzesnovelle läuft Gefahr, gravierende Auswirkungen auf Umwelt- und Naturschutz zu haben. Eine Verwässerung der UVP-Bestimmungen für Schigebiete und Lockerungen der Bestimmungen im Bereich der Wasserkraft würden maßlose Eingriffe in Umwelt und Natur bedeuten. Eine Aufweichung dieser wichtigen Vorschriften, wie derzeit angedacht, darf nicht passieren. Die UVP muss weiterhin ein wichtiges Instrument im Umwelt- und Naturschutz bleiben», fordert Heilingbrunner.  

Vogelschutz hört nicht an Ländergrenzen auf
Zum Jubiläum der VS-RL startet Birdlife International außerdem die weltweite Flyways Campaign «Born to Travel». Denn aktuelle Zahlen zeigen einen alarmierenden Rückgang der Zugvogelpopulation - bei 40 Prozent ist der Bestand bereits gesunken. Die Kampagne will diesen negativen Trend mit internationalen Projekten und Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg stoppen. BirdLife Österreich will bei geplanten Artenschutz- und Lebensraumprojekten vor allem auch die Menschen mit einbeziehen und sie für den Schutz der Zugvögel sensibilisieren. Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer von BirdLife Österreich: «Die angestammten Rast- und Brutplätze der Zugvögel werden immer kleiner oder ganz zerstört. Das hat auch fatale Folgen für die heimischen Vögel. Vogelschutz kann daher nicht an Ländergrenzen aufhören, sondern braucht internationale Zusammenarbeit.» Denn neben gefährdeten Arten wie der Nachtigall sind auch Arten bedroht, von denen fälschlich ein weites Verbreitungsgebiet angenommen wird. Dazu gehören etwa die Rauchschwalbe, der Kuckuck und die Europäische Turteltaube.  

«Wir appellieren an das Parlament, den rechtlichen Rahmen im Bereich der UVP-Novelle weiterhin so zu setzen, dass die VS-Richtlinie auch noch weitere 30 Jahre Bestand hat», schließen Heilingbrunner und Pfiffinger.