Umweltdachverband: Projekt „EU-Umweltpolitik zum Anfassen in NÖ Regionen“ – ein voller Erfolg!

  • NÖ Gemeinden schätzen Potenziale ihrer Natura 2000-Gebiete
  • Journalistische Aufbereitung bringt EU-Themen der Bevölkerung näher
  • Bewusstseinsbildung ist Schlüssel für positive Wahrnehmung von Naturschutz auf lokaler Ebene

Wien, 30.11.17 (UWD) 36 Europaschutzgebiete gibt es in Niederösterreich. Sie sind Teil des europaweiten Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000. Basis ihrer Ausweisung sind die Fauna-Flora-Habitat- und die Vogelschutz-Richtlinie. Doch obwohl beide in Österreich seit 1995 in Kraft sind, bestehen immer noch Vorurteile und Ängste, wenn es um die Neuausweisung von Gebieten oder die Umsetzung von Bauvorhaben in bestehenden Schutzgebieten geht. Hier setzt das vom Umweltdachverband durchgeführte und vom Land Niederösterreich und der EU geförderte Projekt „EU-Umweltpolitik zum Anfassen in Niederösterreichs Regionen“ an. Denn gerade Gemeinden sind als kleinste Verwaltungseinheiten Österreichs wichtige Player, was Naturschutzanliegen anbelangt. Viele von ihnen beherbergen Natura 2000-Flächen und haben dadurch vielfältige Anknüpfungspunkte, ihr naturräumliches Potenzial zu nutzen. Vielerorts fehlt dafür jedoch noch das Bewusstsein. Dieses zu stärken war Ziel des Projekts.

Vielfältige Potenziale von Natura 2000-Gebieten für Gemeinden erkennen

Zunächst wurden die fünf Bürgermeister der Gemeinden Falkenstein, Klein-Pöchlarn, Bad Großpertholz, Hohe Wand und Grafenwörth zum Thema Naturschutz in der Gemeinde interviewt. Dabei kam zwar zum Vorschein, dass Natura 2000-Gebiete für manche in Planungs- und Entwicklungsphasen nach wie vor als Hemmschuh wahrgenommen werden, aber sehr wohl auch viele Potenziale beherbergen. „Sei es durch die Möglichkeit, im Gemeindegebiet beheimatete Naturschätze an die jüngsten GemeindebürgerInnen in Schulen zu vermitteln oder das Natura 2000-Gebiet als Chance zur Positionierung im sanften Tourismus zu nutzen – durch die Initiierung von Naturschutzprojekten kann jedenfalls Bewusstsein geschaffen werden und die Gemeinde als Impulsgeber für benachbarte Gemeinden wirken“, so Angelika Schöbinger-Trauner MSc, Leiterin des Projekts im Umweltdachverband.

Journalistische Aufbereitung von EU-Umweltpolitikthemen sensibilisiert Bevölkerung

Eine Kooperation mit dem Magazin „UMWELT&energie“ ermöglichte es, die Vorteile von europäischer Umweltgesetzgebung für viele Lebens- und Wirtschaftsbereiche einem breiteren Publikum näher zu bringen. Dabei wurde z. B. eine Studie der TU Wien zum Thema „Europaschutzgebiete und Regionalwirtschaft“ vorgestellt, die das Vorurteil widerlegte, dass Natura 2000-Gebiete die regionale Wirtschaftsentwicklung hemmen. Weiters wurde der ökologische Hochwasserschutz thematisiert, der sowohl die Anforderungen der Wasserrahmen- sowie Hochwasserschutz-Richtlinie adressiert und durch eine integrative Herangehensweise versucht, alle Betroffenen an einen Tisch zu holen. Ein weiterer Beitrag zeigte den Zusammenhang zwischen biologischer Vielfalt und menschlicher Gesundheit auf, denn eine natürliche Umgebung stellt ein Entspannungsumfeld dar, das sich auf die physische wie psychische Gesundheit positiv auswirkt. Schließlich wurde die nachhaltige Erzeugung qualitativ hochwertiger Lebensmittel in Schutzgebieten vorgestellt, welche einerseits die Erhaltung von Lebensräumen und Arten fördern und andererseits einen Mehrwert für LandbewirtschafterInnen bieten kann.

Positives Bild von Naturschutz in den Köpfen verankern

Natura 2000-Gebiete bieten ländlichen Räumen somit viele Chancen, die jedoch vielerorts wenig wahrgenommen werden – dafür bedarf es intensiver Bewusstseinsbildung. Darum ging es auch beim NÖ Umweltgemeindetag 2017 am 8. September, wo die Ergebnisse der Interviews mit den Bürgermeistern sowie Herausforderungen, Chancen und wegweisende Beispiele für Naturschutz auf kommunaler Ebene präsentiert wurden. Rund 30 TeilnehmerInnen folgten den Ausführungen von Schöbinger-Trauner, die den Impulsvortrag lieferte. Sie ist überzeugt: „Dass Europaschutzgebiete zahlreiche Anknüpfungspunkte für Naturschutz auf Gemeindeebene bieten, hat das Projekt‚ EU-Umweltpolitik zum Anfassen in Niederösterreichs Regionen‘ eindrücklich bewiesen. Bewusstsein für den Naturraum und seine vielfältigen Wirkungen in der Gemeinde zu schaffen ist eine wichtige Voraussetzung für die positive Wahrnehmung von Naturschutz auf lokaler Ebene.“

Weitere Informationen zum Projekt erhalten Sie hier.

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