Umweltdachverband zu Kraftwerksprojekt Sellrain-Silz: Waterloo für die E-Wirtschaft?

  • UWD am LH Platter: Legen Sie die Karten auf den Tisch!
  • Mögliches Scheitern des Projektes nicht den NGOs in die Schuhe schieben 

Wien, 27.03.09 (UWD) «Wir NGOs haben es satt, ständig von der E-Wirtschaft kritisiert zu werden, dass wir Verhinderer wären. Es ist ebenso ein fadenscheiniges Argument der E-Wirtschaft, dass angeblich zu strenge Umweltvorschriften - punkto WRRL, UVP oder Natura 2000 - Wasserkraftprojekte verhindern», sagt Gerhard Heilingbrunner, Präsident des Umweltdachverbandes. Die UVP-Verfahrensdauer bei Wasserkraftwerken beträgt durchschnittlich 15 Monate - und zählt damit zu den kürzesten in Europa. «Das Jammern des Tiroler Landeshauptmanns Platter und einzelner Vertreter der E-Wirtschaft ist absolut grundlos und soll offensichtlich zu einer weiteren Demontage von Umwelt-, und Naturschutzbestimmungen, sowie von Parteirechten und der NGO-Stellung in UVP-Verfahren führen. Bedenklich ist dieses Vorgehen insofern, da vor allem Großwasserkraftwerke auch ein hohes Maß an Risiko für Leib und Leben darstellen und Sicherheitsvorschriften bzw. -auflagen nach modernsten Stand der Technik unverzichtbar sind», erklärt Heilingbrunner.  

Speicherkraftwerkserweiterung Kühtai: Langer Weg zum kurzen Abschied?

Seit fünf Jahren wurde - etwa auch mit dem Oesterreichischen Alpenverein (OeAV) - über das geplante Pumpspeicherkraftwerk Sellrain-Silz im Kühtai verhandelt. «Das Projekt war kurz vor der UVP-Einreichung, dann verschob sich die seitens der TIWAG angekündigte Einreichung neuerlich und jetzt scheint man sich langsam von dem Projekt zu verabschieden. Die E-Wirtschaft will jetzt das Scheitern des Projektes den NGOs in die Schuhe schieben - das ist absolut lachhaft. LH Platter soll endlich die Karten auf den Tisch legen und die wahren Gründe nennen, warum dieses Kraftwerk jetzt nicht gebaut wird», fordert Heilingbrunner.