Umweltdachverband zur Klimastrategie: Licht und Schatten!

  • UWD begrüßt die überarbeitete, um wichtige Maßnahmen ergänzte und in Teilbereichen konkretisierte Klima- und Energiestrategie
  • Enttäuschung über mangelnde Ambition bei Energieeffizienz, Photovoltaik, Verkehr und Naturverträglichkeit

Wien, 28.05.18 (UWD) Der Ministerrat hat heute die von den Bundesministerien für Nachhaltigkeit und Tourismus sowie für Verkehr, Innovation und Technologie vorgelegte Klima- und Energiestrategie beschlossen. „Insbesondere begrüßen wir die beiden neuen Leuchtturmprojekte Bildung & Bewusstsein sowie Bioökonomie. In den vier absolut zentralen Themenfeldern Energieeffizienz, Photovoltaik, Verkehr und Naturverträglichkeit bleibt jedoch auch das nun vorliegende Dokument hinter unseren Erwartungen zurück“, so Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes, in einer ersten Reaktion.

So fehlen etwa wichtige Zielsetzungen und vor allem Schlüsselmaßnahmen im Bereich Energieeffizienz. Auch wenn mit dem Sanierungsscheck für den Umstieg des Heizsystems auf erneuerbare Energieträger und einer begleitenden Energieberatung für Sanierungsprojekte wichtige Ergänzungen beim Leuchtturm 3 „Thermische Gebäudesanierung“ vorgenommen wurden, fehlt die entscheidende Vorgabe, die Sanierungsrate auf durchschnittlich 3 % bis 2030 zu erhöhen. Beim Ausbau der Erneuerbaren vermisst der Umweltdachverband zudem die erforderliche ökologische Nachhaltigkeit, Maßnahmen zur Sicherung der Naturverträglichkeit und ortet zu wenig Ambition beim Ausbau der Photovoltaik. In seiner Stellungnahme (www.umweltdachverband.at/publikationen) hatte der UWD statt des 100.000 Dächer-Programms für Photovoltaik ein 300.000 Dächer-Programm gefordert. „Nicht zuletzt unter den Gesichtspunkten der Natur- und Landschaftsverträglichkeit sowie der sozialen Akzeptanz beim Ausbau der Erneuerbaren sind hier weitere Nachbesserungen im parlamentarischen Prozess notwendig“, so Maier.

Im Verkehrsbereich hat der Überarbeitungsprozess der letzten Wochen bedauerlicherweise kaum Verbesserungen gebracht. Besonders schmerzlich ist, dass entscheidende Lenkungsmaßnahmen wie der Abbau kontraproduktiver Förderungen und Anreize und eine Ökologisierung des Steuersystems weiterhin offen bleiben.

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