12-Punkte-Programm für die Biodiversität in Österreich

Der Umweltdachverband hat ein 12-Punkte-Programm für einen erfolgreichen Naturschutz in Österreich zusammengestellt:

  • Sektorenübergreifendes Handeln für die Biodiversität: Ursachen für Biodiversitätsverluste müssen dort bekämpft werden, wo sie entstehen - der Schutz der Vielfalt muss allen politischen Ebenen und Sektoren ein Anliegen sein.
  • Partizipation der StakeholderInnen in der Erarbeitung von Aktionsplänen: Für eine erhöhte Akzeptanz und eine effizientere Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen ist die Miteinbindung der verschiedenen AkteurInnen erforderlich (NGOs, WissenschafterInnen, Gebietskörperschaften, Privatwirtschaft).
  • Festlegung eines neuen konkreten Ziels für die Erhaltung der Artenvielfalt nach 2020 in Österreich: spezifische und erreichbare Unterziele für verschiedene Bereiche sowohl wie Biodiversitätsindikatoren zu Messung der Fortschritte sollen erarbeitet werden.
  • Natura 2000-Netzwerk: Adäquate Umsetzung des EU-weit wichtigsten Instruments zum Schutz von Ökosystemen - rechtlich verbindliche Managementpläne, flächendeckende Gebietsbetreuung sowie Monitoring der Schutzgüter müssen sichergestellt werden.
  • Nachhaltige Bewirtschaftung von Flächen außerhalb von Schutzgebieten und Vernetzung der Lebensräume: Naturschutz darf sich nicht auf die Schutzgebiete beschränken. Durch die globalen Klimaänderungen ist vor allem die Vernetzung der Lebensräume von größter Bedeutung, die es den Arten ermöglicht, durch Wanderungen auf die Änderungen ihrer Umgebung zu reagieren.
  • Schutz von Ökosystemen statt alleiniger Schutz einzelner Arten: Ökosystemleistungen sollen als zusätzliches Argument im Umweltschutz dienen.

© Stefanie Schabhüttl

  • Vereinbarung der Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität mit den Klimaschutzmaßnahmen: Das Ausspielen von Klimaschutz gegen Artenschutz muss in jedem Fall vermieden werden, stattdessen sollten Synergien genutzt werden (z. B. durch den Schutz von Feuchtgebieten).
  • Verminderung des ökologischen Fußabdrucks und Forcierung einer nachhaltigen Produktion sowie Verringerung des Konsums von Ressourcen, Energie und Raum.
  • Förderung eines Bundesrahmennaturschutzgesetzes: Um österreichweit die einheitliche Erfüllung der EU-Naturschutzrichtlinien sowie die konsequente Umsetzung internationaler Konventionen zu gewährleisten, sollten alle Bundesländer und der Bund an einem Strang ziehen: nur so kann effektiver Naturschutz gelingen!
  • Mehr Transparenz für Naturschutzdaten: Viele Biodiversitätsdaten sind in Österreich nicht öffentlich zugänglich (Natura 2000-Daten, Ergebnisse von Vegetationskartierungen, etc.). Die Online-Bereitstellung dieser Daten wird gefordert!
  • Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit zur Bedeutung der Biodiversität und der Ökosystemleistungen: gesunde Ökosysteme bieten Vorteile für unser wirtschaftliches, gesellschaftliches und kulturelles Wohlergehen!
  • Höhere Priorität und mehr finanzielle Mittel und Förderungen für Biodiversitäts- und Umweltschutzmaßnahmen und für Biodiversitätsforschung.