„Leitbild Landschaft“: gemeinsam wertvolle Landschaften erhalten (2022 - 2024)

Die österreichischen Landschaften haben einen unschätzbaren ökologischen, gesellschaftlichen, kulturellen, und ökonomischen Wert – der jedoch zunehmend bedroht ist: Aktuell liegt die Flächeninanspruchnahme landwirtschaftlicher Nutzflächen bei rund 13 Hektar pro Tag, davon gehen laut Umweltbundesamt vier Hektar dauerhaft durch Versiegelung verloren.

Die aktuelle Bundesregierung bekennt sich in Ihrem Regierungsprogramm zum Erhalt nicht produktiver Landschaftselemente oder Landschaftsbereiche zur Verbesserung der Biodiversität. Raumordnung fällt jedoch in den Kompetenzbereich der Bundesländer, das heißt, es gibt weder eine übergeordnete Raumordnung auf gesamtstaatlicher Ebene, noch sind Landschaftsplanungselemente ausreichend rechtlich verankert. Den Gemeinden kommt mit der Flächenwidmungskompetenz eine wichtige Rolle zu, doch oft fehlen für eine wirksame Umsetzung wesentliche Informationen zu den naturschutzfachlichen Charakteristika und Besonderheiten im Gemeindegebiet und darüber hinaus. Zudem fehlt die Berücksichtigung von Themen wie Naherholung und Bodenschutz in den bestehenden Planungsinstrumenten. All das führt zum Verlust von wertvollem Erholungsraum, zur Zersiedelung und Verbauung unserer qualitativ besten Böden. Der Verlust an Natur sowie Grün- und Ackerland hat bereits eine kritische Marke erreicht – mit schweren Folgen auch für die Biodiversität.

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Nicht produktive Landschaftselemente sind essenziell für den Erhalt der Biodiversität ©Anna Haas

Um vielfältige Landschaftsräume für Menschen, Tiere und Pflanzen zu sichern, ist es daher dringend erforderlich, Klimaschutz, Erholungsräume, naturschutzfachlich wertvolle Lebensräume inner- und außerhalb von Schutzgebieten, Biodiversität und die Erhaltung ökologischer Funktionen und Systemleistungen sowie Ernährungssicherheit als wesentliche Faktoren der Raumplanung in die Praxis miteinzubeziehen.

Das Projekt

Der Umweltdachverband und die Österreichische Gesellschaft für Landschaftsarchitektur haben dazu bereits 2020 eine Landschaftsdeklaration erarbeitet und beschlossen. Zur weiteren Vertiefung dieser strategischen Deklaration werden im Rahmen unseres Projekts „Leitbild Landschaft –Landschaftsleitbilder für Strategisches Flächenmanagement Grüner Infrastruktur in Regionen und Gemeinden“ anhand zweier Modellregionen exemplarisch regionale Naturschutzleitbilder erstellt, aus denen die Gemeindeakteur:innen die oben genannten fehlenden Informationen niederschwellig und gut verständlich für strategische Planungen entnehmen können. Hierzu werden bestehende naturräumliche Gliederungen in Österreich oder den Bundesländern gescreent und sinnvolle Vorschläge für eine naturräumliche Gliederung herausgearbeitet. Das neue Planungsinstrument „Leitbild Landschaft“ soll somit aktuelle Herausforderungen im Naturschutz sowie in der Raumplanung auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene adressieren.

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Das "Leitbild Landschaft" soll Gemeindeakteur:innen bei strategischen Planungen rund um das Flächenmanagement helfen ©Melanie Salzl

Projektinfos kompakt


Projektlaufzeit: 01.12.2022 – 30.11.2024

Gefördert durch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft sowie die Europäische Union im Rahmen des Österreichischen Programms für die Ländliche Entwicklung 2014-2020.

Das Projekt wird in Kooperation mit der ÖGLA - Österreichische Gesellschaft für Landschaftsarchitektur - sowie der LACON, Ransmayr, Vondruska & Wanninger OG durchgeführt.

 

Ihre Projektleitung:

 

Degen, Renate

Renate Degen Dr.in

Projektleitung

Gewässer

E-Mail
+43 1 402 47 01 46