Überblick


Wiesen aus dem letzten Jahrtausend.

Ohne die jahrhundertelange bäuerliche Bewirtschaftung wären die Landschaften in Mitteleuropa von Wald geprägt. Viele unserer Wiesenpflanzen wuchsen ursprünglich auf Waldlichtungen. „Offen“ war die ursprüngliche Landschaft nur dort, wo die Standortbedingungen nicht für einen Wald ausreichten: Felsen, Hochgebirge, zu feucht oder trocken oder von Störungen wie Lawinenrinnen geprägt.

In jahrhundertelanger mühevoller Bewirtschaftung entstanden Wiesen und Weiden, die – ähnlich den Hochmooren – einzigartige Lebensräume für zahllose Arten bieten und von unwiederbringlichem Wert für die Biodiversität sind. Der Boden und die Artenzusammensetzung haben sich über einen so langen Zeitraum entwickelt, dass es nicht möglich ist, eine identische Wiese im Zeitraum einer Generation „herzustellen“. 

© Burger-Scheidlin

Vielfalt erhalten und (wieder) erhöhen.

Daher ist es wichtig, die „alten“ Wiesen zu erhalten – und, wo es notwendig ist, sie wieder in einen guten Zustand zu bringen. Dies ist aber nur im Rahmen einer entsprechenden landwirtschaftlichen Nutzung möglich: Eine Bewirtschaftung mit Maschinen, die an die Tragfähigkeit des Bodens angepasst sind, in einer Häufigkeit, die dem Nährstoffangebot des Bodens nicht schadet und einer Düngung, die sich mit Artenzusammensetzung, Klima und Wasserangebot vereinbaren lässt. Die Liste lässt sich noch sehr lange fortsetzen. Die Aspekte, die berücksichtigt werden müssen, um eine artenreiche Wiese zu erhalten oder renaturieren, sind so vielfältig, dass unzählbare Kombinationsmöglichkeiten entstehen.

© Mathilde Stallegger

Gemeinsam mit den Bewirtschafter:innen.

Die Bewirtschafter:innen kennen „ihren“ Boden meist am besten. Doch dem „Gespür“ dafür, welche Maßnahmen abseits der Wirtschaftsleistung auf bestimmten Flächen möglich sind und welche Vorteile sie für den Gesamtbetrieb und die umliegenden Flächen bringen können, wird im dichten Arbeitsalltag oft wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

Naturschutz auf land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen kann nur dann erfolgreich sein, wenn die Betriebe einerseits von der Sinnhaftigkeit und dem Mehrnutzen für ihren Betrieb überzeugt sind und sie andererseits Unterstützung erhalten, wo sie benötigt wird: finanziell, fachlich, organisatorisch.

 Eine Landwirt beugt sich interessiert zum Zoologen, gemeinsam besprechen sie die Beobachtungen, die sie gemeinsam in der artenreichen Wiese gemacht haben.

© Judith Drapela-Dhiflaoui

Netzwerk Zukunftsraum Land und andere Aktivitäten.

Der Umweltdachverband ist seit 2015 eine der kooperierenden Institutionen im Netzwerk Zukunftsraum Land, der begleitenden Stelle zu den Landwirtschaftsförderungen, die im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ausbezahlt werden. Auch darüber hinaus setzt der Umweltdachverband Aktivitäten zu verschiedenen Lebensräumen, um sich aktuellen Fragestellungen zu widmen: z.B. Trockenrasen, Streuobstbestände, Landschaftspflegevereine, Boden, Beweidung und Wiederkäuer. Das Engagement des Umweltdachverbandes und seiner Mitgliedsorganisationen reicht von konkreten Umsetzungsmaßnahmen auf der Fläche mit den Bewirtschafter:innen über die Diskussion mit nationalen verantwortlichen Stellen bis zum Engagement auf EU-Ebene im European Environmental Bureau (EEB), dem europäischen Netzwerk der nationalen Dachorganisationen.

 

 

 

1962

wurde die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union ins Leben gerufen, um die Versorgungssituation Europas mit Lebensmitteln zu optimieren 

 

 

 

2023 - 2027

so lange läuft der aktuelle Österreichische GAP-Strategieplan

 

 

 

95% der 61

Grünland-Biotoptypen sind nach der Roten Liste Österreichs gefährdet.

 

 

 

 

 

 

 

Ihre Ansprechpersonen im Umweltdachverband


Burger-Scheidlin, Hemma

Dr.in Hemma Burger-Scheidlin

Projektleitung

Biodiversität, Ländliche Entwicklung & Naturschutz

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+43 1 401 13 47
Drapela-Dhiflaoui, Judith

Dr.in Mag.a Judith Drapela-Dhiflaoui

Stabstelle

Biodiversität, Support Projekte

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