Unsere Forderungen
– für ein effizientes Natura 2000-Netzwerk in Österreich
Mit dem europaweiten Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 steht ein Instrument zur Verfügung, das den Verlust der biologischen Vielfalt in unserem Land und über die Landesgrenzen hinaus durch zielgerichtete Managementmaßnahmen eindämmen kann. Der Erfolg dieser Maßnahmen misst sich dabei in erster Linie an den dafür eingesetzten Mitteln. Die Sicherstellung der Finanzierung, v. a. im Rahmen des Programms für die Ländliche Entwicklung, ist daher essenziell. Um die sachgerechte Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen – insbesondere von Natura 2000 – in den nächsten Jahren zu gewährleisten, ist zudem eine konstruktive Zusammenarbeit der verschiedenen im Naturschutz tätigen Institutionen und Organisationen extrem wichtig, und zwar auf Landes- und Bundesebene. Transparenz und Kommunikation auf Augenhöhe sind dafür wichtige Grundlagen. Weiters ist die Schaffung eines Bundesrahmennaturschutzgesetzes unabdingbar.
Betreffend das besonders gefährdete Grünland spricht sich der Umweltdachverband ferner für eine Ausweitung der Naturschutzflächenzahlungen für extensives Grünland im Rahmen des neuen Programms für die Ländliche Entwicklung aus. Um die vorgegebenen Naturschutzziele zu erreichen, fordert der Umweltdachverband außerdem:
- die Schaffung einer effizienten österreichweiten Natura 2000-Plattform;
- die rasche Nominierung fehlender Natura 2000-Gebiete;
- keine Eingriffe in potenziellen Natura 2000-Gebieten, die die ökologischen Merkmale dieser beeinträchtigen könnten;
- die Sicherstellung einer angemessenen rechtlichen Verankerung des Natura 2000-Netzwerks in Form von Gebietsverordnungen;
- die Festlegung von Bewirtschaftungserfordernissen in qualitativ hochwertigen Managementplänen;
- die Umsetzung einer wirksamen Gebietsbetreuung;
- eine Verstärkung der Sensibilisierung und Einbindung von InteressenträgerInnen, sowie
- die Verbesserung der Natura 2000-Datentransparenz.
Angesichts des vorliegenden Artikel 17-Berichts ist evident, dass der Zustand der Natur in Österreich besorgniserregend ist – und das trotz Naturschutzprogrammen und Agrarumweltförderung. Nur durch Mittelaufstockung bzw. gezielten Mitteleinsatz sowie die Bündelung aller verfügbaren Kräfte ist der Negativtrend und somit der weitere Verlust wertvoller Lebensräume und Arten zu stoppen.