Umweltdachverband zur Ökostrom-Verordnung: Systemumbau des Förderregimes ist oberstes Gebot!

  • UWD an künftige Bundesregierung: Ökologisierung der Energiewirtschaft forcieren und naturverträgliche Energiewende sichern!
  • Förderung nur für Projekte, die im Einklang mit Natur- und Biodiversitätsschutz stehen

Wien, 4.12.17 (UWD) Am 4. Dezember endet die Stellungnahmefrist zu einem Verordnungspaket in Sachen Ökostrom. Der Umweltdachverband bringt seine Forderungen dazu ein. „Die Förderung erneuerbarer Energien ist zweifelsohne immens wichtig, um den Erneuerbaren in der bestehenden verzerrten Marktsituation, in der Fossile dank indirekter und direkter Förderungen immer noch die Nase vorne haben, den Rücken zu stärken und eine naturverträgliche Energiewende voranzutreiben. Allerdings ist auch die Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen mit Eingriffen in die Natur verbunden und kann problematische Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben. Mit dem fortschreitenden Ausbau Erneuerbarer ist daher verstärkt eine Vereinbarkeit mit Natur- und Gewässerschutz zu gewährleisten. Wir fordern von der künftigen Regierung daher eine Ökologisierung der gesamten Energiewirtschaft und eine generelle Systemumstellung des Ökostromförderregimes“, sagt Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes.

Naturverträgliche Gestaltung der Ökostromförderlandschaft

Eine naturverträgliche Energiewende muss vor allem auf Energiesparen setzen, die Steigerung der Energieeffizienz als Ziel haben und – basierend auf überregionalen strategischen Raumplanungskonzepten – den naturverträglichen Ausbau der Erneuerbaren in Angriff nehmen. Um die Biodiversitätsziele erreichen zu können, ist ein Ökostromregime, dem eine strategische Energieraumplanung zugrunde liegt, unumgänglich. „Zur Berücksichtigung der Interessen des Naturschutzes wäre es zudem höchst an der Zeit, den über die Fördervergabe beratenden Energiebeirat durch VertreterInnen von Naturschutzorganisationen zu ergänzen“, betont Maier.

Keine Ökostromförderung für Wasserkraft in sensiblen Gebieten – Vorrang für Modernisierung und Effizienzsteigerung bestehender Anlagen!

Eine neue Ökostromförderung muss endlich auch ökologisch nachhaltig sein und verstärkt auf gebäudeintegrierte Photovoltaik setzen. Prinzipiell sollte ehest ein Systemumbau bei der Wasserkraft eingeleitet werden: „Förderung sollte nur mehr für die Modernisierung und die Effizienzsteigerung bestehender Anlagen bereit gestellt werden. Für die Zerstörung der letzten freien Fließgewässerstrecken Österreichs darf es keine öffentlichen Mittel mehr geben“, fordert Maier und resümiert: „Das Ökostrom-Verordnungspaket kann ein erster Schritt auf dem Weg zu einer überfälligen naturverträglichen Klima- und Energiestrategie Österreichs werden. Ein 100 %-iger Fokus und volle Priorität auf Effizienzsteigerung und Verbrauchsreduktion sind unerlässlich!“

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