Gärtnern gegen das Artensterben – so wird der Garten winterfest für Fledermaus, Vogel, Igel & Co.
- Umweltdachverband warnt vor ungebremstem Biodiversitätsverlust
- Einfache Maßnahmen im eigenen Garten tragen zum Schutz der Artenvielfalt bei
Wien, 11.10.19 (UWD) Neben der Klimakrise wirkt sich insbesondere auch die ungebremste Zerstörung der letzten intakten Naturräume und der damit einhergehende Artenverlust auf die Menschen aus. „Die dramatische Zerstörung der Artenvielfalt und der Ökosysteme hat – national wie global – ein Niveau erreicht, das unsere Lebensgrundlagen mindestens genauso bedroht wie die Klimakrise. Der Bericht des Weltbiodiversitätsrats belegte zuletzt: Eine Million Tier- und Pflanzenarten sind vom Aussterben bedroht, mehr als je zuvor in der Geschichte der Menschheit. In Österreich ist neben der Nutzungsintensivierung die Bodenversiegelung zentraler Treiber des Biodiversitätsverlusts. Nach wie vor fällt täglich eine Naturfläche von 11 Fußballfeldern dem Bodenverbrauch zum Opfer – um hier gegenzusteuern und den Boden auch für zukünftige Generationen zu erhalten, braucht es endlich eine wirksame Raumordnung und ein strategisches Flächenmanagement. Hochwertige Böden und Naturräume müssen langfristig vor Verbauung geschützt werden“, sagt Judith Drapela-Dhiflaoui, Biodiversitätsexpertin des Umweltdachverbandes.
Jede/r kann etwas tun – einfache Tipps für bewusste GärtnerInnen
Der Umweltdachverband appelliert, die letzten warmen Sonnenstunden im Herbst, für einfache Handgriffe zu nutzen, die den Garten winterfest machen und gleichzeitig wertvolle Hilfestellung für die bedrohten Tier- und Pflanzenarten leisten. „Abgesehen von der Politik, kann auch jede Privatperson aktiv etwas für den Schutz der Artenvielfalt tun. Oft sind es sehr einfache Schritte, die große Wirkung erzielen. Jetzt im Herbst einen Laubhaufen anzulegen, ist z. B. eine effektive Biodiversitätsmaßnahme, die vielen bedrohten Tieren ein Winterquartier bietet und die Natur insgesamt stärkt. Auch Totholzhaufen, Fledermaus- und Vogelnistkästen, Lesesteinhaufen oder ein Insektenhotel sind einfache, aber wirksame Taten, die einen wertvollen Beitrag zum Schutz unserer Natur leisten. Und: Bei der herbstlichen Laubentsorgung empfiehlt es sich, auf einen Laubbläser zu verzichten, der nicht nur für zahlreiche Bodenbewohner eine tödliche Gefahr darstellt, sondern aufgrund seiner hohen Lautstärke auch für viele Menschen zur gesundheitlichen Belastung wird. Rechen und Harke erfüllen hier ihren Zweck wie eh und je“, so Drapela-Dhiflaoui.
Do it yourself: Hier finden Sie eine Auswahl biodiversitätsfördernder Maßnahmen im Überblick.