Naturfreunde-Umweltkonferenz: Herausforderung Klimawandel!
Wir Menschen tragen über den Ausstoß von Treibhausgasen zu einer rasanten Klimaerwärmung bei. Schon heute, bei im Schnitt knapp ein Grad Erwärmung weltweit, sind die negativen Auswirkungen deutlich spürbar. In Österreich ist die Temperatur seit 1880 sogar um nahezu zwei Grad gestiegen. Am 4. November 2016 ist das Pariser Klimaschutzabkommen in Kraft getreten, der erste weltweit verbindliche Klimavertrag, der vorsieht, den globalen Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen und 1,5 Grad nicht zu überschreiten.
Polareis und Gletscher schmelzen
Die polare Eisschmelze geht rasanter voran als in den vergangenen zwanzig Jahren. Die Polkappen büßen nicht nur an Eisfläche ein, auch die Dicke der Eisschilde nimmt ab. Laut dem Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Innsbruck haben die Eisschilde in der Antarktis und in Grönland von 1992 bis 2011 etwa 4000 Milliarden Tonnen an Masse verloren. Das Schmelzwasser hat den Meeresspiegel um rund elf Millimeter steigen lassen, was etwa einem Fünftel des gesamten Anstiegs des Meeresspiegels entspricht.
Das Institut Climate Analytics in Berlin ermittelte Langzeitprognosen bis zum Jahr 2300: Wird die globale Erwärmung auf zwei Grad begrenzt, würde der Meeresspiegel rund 2,7 Meter über dem Niveau des Jahres 2000 liegen. Wenn es gelingt, die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, würde der Pegel bis 2300 „nur“ um etwa 1,5 Meter ansteigen. Eine Katastrophe wäre eine Erwärmung um bis zu drei Grad: Dann wäre mit einem Anstieg von durchschnittlich 3,5 (!) Metern zu rechnen. Flutkatastrophen und Millionen von Klimaflüchtlingen wären die Folge!
Der Alpenraum war vom Klimawandel bis jetzt stärker als andere Regionen betroffen. So wurde in den österreichischen Alpen ein höherer Temperaturanstieg als im globalen Vergleich gemessen. Von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wurde errechnet, dass bis 2050 etwa drei Viertel der heutigen Alpengletscher geschmolzen sein werden. Drei Viertel der gesamten Süßwasserreserven der Erde sind in Eis und Schnee konserviert. Durch das schnelle Abschmelzen der Gletscher wird also die Wasserversorgung gefährdet. Wasser wird knapp werden, Flussbette werden austrocknen, und der Grundwasserspiegel wird sinken. Der Rückgang der Gletscher und der Anstieg der Permafrostgrenze bewirken auch eine Destabilisierung von Fels- und Schuttmassen, was zu einer Erhöhung der Steinschlaggefahr führt.
Wenn im Zuge der Klimaerwärmung die Permafrostböden in Nordkanada, Alaska, Grönland, Sibirien und in den Hochgebirgen nach und nach auftauen, werden auch Unmengen von Methan frei werden - einem Treibhausgas, das um ein Vielfaches klimaschädlicher wirkt als Kohlendioxid.
PROGRAMM
09:30 Uhr Begrüßungskaffee
10:00 Uhr Begrüßungen
- Gerda Weichsler-Hauer, Landesvorsitzende der Naturfreunde Oberösterreich
- Mag. Sepp Friedhuber, Bergsteiger, Fotograf, Buchautor, Biologe, langjähriger Alpinreferent und Ehrenmitglied der Naturfreunde Österreich
- Mag. Günter Abraham, Bundesgeschäftsführer der Naturfreunde Österreich
Block 1: Klimawandel – Auswirkungen auf Pole und Gletscher
10:15 Uhr: Wohin entwickelt sich das Klima und was hat der Klimawandel damit zu tun?
Meteorologe Dr. Andreas Jäger
10:55 Uhr: Auswirkungen des Klimawandels auf die Arktis und Antarktis
Prof. Mag. Sepp Friedhuber
11.35 Uhr: Gletscherrückgang in den Alpen/weltweit
Glaziologin PD Dr. Andrea Fischer
12:10 Uhr: Fragen & Diskussion
12.30 Uhr: Mittagessen
Block 2: Spannungsfeld Erneuerbare Energien und Klimawandel im Alpenraum
13:45 Uhr: Energiepotential der Alpenregionen nachhaltig betrachtet!
14:10 Uhr: Erneuerbare Energien! Auswirkungen auf alpine Regionen
Herbert Jungwirth, MBA (Landesnaturschutzreferent des ÖAV Oberösterreich)
14.35: Neue Denkansätze zu alternativen Energien
Wolfgang Steinleitner
15:00 Uhr Fragen & Diskussion
15:30 Uhr Kaffeepause
16:00 Uhr Podiumsdiskussion: Windenergie im alpinen Raum „Quo Vadis“
- Dr. Heinz Kaupa, Energieexperte
- Herbert Jungwirth, MBA
- Dr. Andreas Jäger
- Mag. Sepp Friedhuber
17:00 Uhr : Schlussworte Mag. Günter Abraham
Moderation: DI Gerald Plattner (Naturfreunde Österreich)
4030 Linz
Oberösterreich