Schule blüht auf: Gemeinsam aktiv für die Insektenvielfalt!

HLW Zwettl 2c Franz Pfeffer
HLW/BASOP Zwettel meets Umweltdachverband – gemeinsam aktiv für die Insektenvielfalt! © Franz Pfeffer/NÖN

  • Schulworkshop in Zwettl: Umweltdachverband schafft gemeinsam mit Schüler:innen Schlaraffenland für Insekten, Vögel und andere Tiere
  • Wichtiger Beitrag zum Biodiversitätsschutz in der Gesellschaft

Wien, 31.05.22 (UWD) Am 30. Mai hat der Umweltdachverband im Rahmen des LE-Projekts „INS.ACT – gemeinsam aktiv für die Insektenvielfalt“ in und mit der Projektpartnerschule HLW/BASOP Zwettl einen großen Schritt zu mehr Biodiversität gesetzt. 29 Schüler:innen griffen beherzt zu Spaten und Schaufel, um die Schule beim Aufblühen zu unterstützen. An vier Stationen arbeiteten die Schüler:innen gemeinsam mit Biodiversitätsexpertinnen des Umweltdachverbandes. Eine ca. 30 m lange Hecke aus verschiedenen Gehölzen wie Felsenbirne, Dirndlstrauch, Haselnuss und Faulbaum wurde gepflanzt. Direkt daneben wächst ab sofort ein Naschgarten aus Jostabeeren und Ribiseln. Blüten, Blätter, Früchte: ein wahres Schlaraffenland für Insekten, Vögel und andere Tiere!

Biodiversitätsfördernde Maßnahmen: Heimische Blühpflanzen, Insektenhotel, Sandarium & Co.
Verteilt am Schulrasen erfreuen nun Initialflächen mit heimischen Blühpflanzen Biodiversität und Augen. Diese sollen sich nach und nach von allein ausweiten und in die umgebende Wiese hineinwachsen. Nicht nur für die kulinarische Verpflegung von Insekten, wie Wildbienen oder Schmetterlingen, wurde gesorgt, es wurden auch Nistmöglichkeiten geschaffen, etwa in Form des klassischen Insektenhotels. Was aber vielen nicht bekannt ist: Ca. ¾ aller Wildbienen in Österreich sind Bodenbrüter, d. h. sie legen ihre Eier nicht in Insektenhotels oder natürliche Röhren, sondern graben ihre Brutgänge in den Boden. Um ihnen eine geeignete Fläche zu bieten, bauten die Schüler:innen ein Sandarium. Hierfür wird ein Loch gegraben und mit Sand gefüllt. Die Arbeit mit den eigenen Händen ermöglichte den Schüler:innen ein gemeinsames Erlebnis abseits des Klassenzimmers. Spätestens wenn die ersten Pflanzen blühen und Insekten um die Blüten schwirren, wird sich zeigen, dass sich die Arbeit gelohnt hat!

Heimische Pflanzen sind Trumpf!
Rund 700 verschiedene Wildbienen- und 4.000 heimische Schmetterlingsarten haben sich im Laufe der Evolution an die bei uns wachsenden Wildpflanzen angepasst. „Unter unseren Insekten gibt es zwar auch Allrounder:innen, die sich mit so gut wie jeder Blüte zufriedengeben, wie die Honigbiene, es gibt aber auch sehr wählerische, die auf ganz spezielle Pflanzen angewiesen sind, z. B. die Glockenblumen-Scherenbiene oder der Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Exotische Pflanzen werden hingegen oft gar nicht erkannt und somit auch nicht angeflogen. Generell gilt: Jede Blüte ist besser als keine, doch ist es wirkungsvoller, verschiedene heimische Pflanzen auszuwählen, als z. B. ausschließlich – zugegebenermaßen sehr delikate und auch von einigen Insekten genutzte – Himbeeren anzupflanzen. Denn unser Ziel ist ein natürlicher Lebensraum für ganz viele unterschiedliche Arten!“, sagt Eva Mayer, Biodiversitätsexpertin des Umweltdachverbandes.
Übrigens: Wer überlegt, selbst einen Naschgarten anzulegen oder sich fragt, was man sonst noch Gutes für die Biodiversität tun kann, findet hier die im Rahmen des Projekts entstandenen Broschüren über verschiedene Maßnahmen und Tiere und Pflanzen, die davon profitieren.

Das Projekt wird im Rahmen der Biodiversitäts-Initiative vielfaltleben des BMK und mit Unterstützung von Bund (BMLRT) und Europäischer Union durchgeführt. vielfaltleben hat sich den Erhalt der Vielfalt in Österreich zur Aufgabe gemacht.


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