Umweltdachverband begrüßt Förderoffensive für Erneuerbare – Naturverträglichkeit muss oberste Prämisse sein!
- Klima- und Biodiversitätsschutz müssen gemeinsam umgesetzt werden
- Naturschutzfachliche Kriterien sind positiver Schritt zur naturverträglichen Energiewende
- Förderung der Neuerrichtung von Wasserkraftanlagen ist Wermutstropfen der Verordnung
Wien, 06.04.22 (UWD) Der Umweltdachverband begrüßt die heute seitens des BMK erlassene Investitionsförderungsverordnung zum Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) als weiteren wichtigen Baustein für die dringend notwendige Energiewende. „Der forcierte Ökostrom-Ausbau muss allerdings naturverträglich gestaltet werden, um intakte, vielfältige Naturräume als unsere Lebensgrundlage zu erhalten. Wir freuen uns insbesondere über die 240-Mio.-Euro-Förderschiene für Photovoltaik. Der Fokus bei der Errichtung neuer PV-Anlagen muss jedoch ganz klar auf einem Ausbau auf Gebäuden und bereits versiegelten Flächen liegen. Eine Förderung für Freiflächenanlagen muss daher noch größere Abschläge beinhalten“, sagt Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes.
Wasserkraft: Effizienzsteigerung muss Vorrang haben!
Die Verordnung sieht 11 Mio. Euro für die Neuerrichtung von Wasserkraftanlagen vor. „Aufgrund des hohen Ausbaugrades der Wasserkraft in Österreich – dieser ist in seinem naturverträglichen Potenzial de facto an den Endausbaugrenzen angelangt – und des alarmierenden ökologischen Zustands der Gewässer lehnen wir diese Förderung von Kraftwerksneubauten ab. Es darf ausnahmslos keine Förderung von Wasserkraftwerken mit einer Engpassleistung bis 1 MW geben. Der klare Fokus muss auf die Revitalisierung bestehender Wasserkraftwerke gerichtet sein“, so Maier.
Ambitioniertes Programm für Energieeffizienz und -einsparung muss nächster Schritt sein
Für die Erreichung der nationalen Energie- und Klimaziele ist der forcierte Ausbau des Ökostroms allerdings nur eine Komponente. „Wir verbrauchen viel mehr Energie, als ökologisch verkraftbar und notwendig ist. Egal wie ambitioniert – der Ausbau Erneuerbarer wird den Energiehunger unseres Landes nicht stillen können. Weitere Prämissen auf dem Weg in die Klimaneutralität sind deshalb wirksame Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Senkung des Energieverbrauchs. Wir erwarten, dass die Bundesregierung jetzt rasch ein konkretes Energiesparprogramm in Aussicht stellt“, so Maier.