Umweltdachverband fordert: Kurz und Löger müssen jetzt finanzielle Verantwortung für Klimaschutz übernehmen!
- Umweltdachverband appelliert an BK Kurz, Finanz-, Verkehrs-, Wirtschafts-, und Nachhaltigkeitsministerium: Jetzt handeln ist günstiger als später Milliardenstrafen zahlen und Naturkatastrophen in Kauf nehmen
- Österreich muss weltweit wirkendes Signal setzen: 100 Millionen Euro für Grünen Klimafonds fix machen und Klimaschutzziele an Pariser Abkommen anpassen!
Wien, 12.12.18 (UWD) Für die gemeinsame internationale Klimapolitik, über die im Rahmen der Klimakonferenz COP24 in Kattowitz verhandelt wird, wird es ernst: Während Deutschland bereits im Vorfeld der COP24 eine Verdopplung seiner Finanzierung des Grünen Klimafonds der Vereinten Nationen ab 2020 zugesagt hat, hält sich Österreich mit einem verbindlichen Zugeständnis für die erwarteten 100 Millionen Euro bislang zurück. Über den Fonds sollen ab 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar bereitgestellt werden, um in Entwicklungsländern zur Minderung von Treibhausgasemissionen und Klima-Anpassungen beizutragen. Der Umweltdachverband fordert, dass Österreich 100 Millionen Euro – weit weniger als der durchschnittliche Preis für einen Kilometer Autobahn – für den Grünen Klimafonds ab 2020 als wichtigen Impuls in Richtung Europa und darüber hinaus beisteuert.
Kaskade des Scheiterns im Klimaschutz
Darüber hinaus fehlen auch im Nationalen Energie- und Klimaplan Österreichs klimawirksame Maßnahmen. „Die bisherigen Maßnahmen Österreichs zur Erfüllung der Klimaziele sind eine Kaskade des Scheiterns. Ein Energieeffizienzgesetz, das mehr schadet als hilft, nationale Zielsetzungen, die die völkerrechtliche Verpflichtung zum Pariser Klimaschutzabkommen nicht erfüllen und insgesamt keine konkreten Maßnahmen. Die Regierung muss Verantwortung übernehmen – wie es viele private Unternehmen und Kommunen bereits mit Vorbildwirkung tun. Wir fordern, dass nicht nur das BMNT, sondern endlich auch Bundeskanzler Kurz sowie das Finanz-, Verkehrs- und das Wirtschaftsministerium mehr Verantwortung übernehmen und verbindliche Maßnahmen zur Abwendung des Klimawandels zusagen – was zudem die deutlich günstigere Variante wäre, als später Strafzahlungen in Milliardenhöhe zu verbuchen“, sagt Reinhold Christian, Vizepräsident des Umweltdachverbandes und Präsident des Forum Wissenschaft und Umwelt, der bei der COP24 in Kattowitz im Rahmen der österreichischen Delegation vor Ort ist.
Nationaler Energie- und Klimaplan: Einbeziehung der Zivilgesellschaft entscheidend
Weitere Voraussetzung für eine erfolgreiche Energiewende ist die Akzeptanz und Unterstützung auf Verbraucherseite. „Umweltfreundliches Verhalten braucht eine starke und transparente Einbindung der Zivilgesellschaft. Nur wenn BürgerInnen bei der Entwicklung von Maßnahmen und Instrumenten zur Erreichung der Klima- und Energieziele eine zentrale Rolle einnehmen, lassen sich Lösungen nachhaltig verankern – als Umweltdachverband möchten wir unsere Expertise gerne in die weitere Ausgestaltung einbringen“, so Christian abschließend.