Umweltdachverband: Nationaler Energie- & Klimaplan muss unbedingt nachgebessert werden!
- UWD-Stellungnahme zeigt Lücken und Defizite im Energie- & Klimaplan der Bundesregierung auf
- Boden- & Naturschutz sind wesentlich für Erreichen der Klimaziele
- Fokus auf Energieeffizienz legen: Gesamtenergiebedarf muss halbiert werden
Wien, 29.08.23 (UWD) Am 30. August endet die Begutachtungsfrist für den integrierten Nationalen Energie- und Klimaplan (NEKP). Der Umweltdachverband hat seine Stellungnahme bereits abgegeben und fordert die Regierung auf, den vorliegenden Plan fundamental nachzubessern: „Der Entwurf zeigt die großen Lücken der österreichischen Klimapolitik auf: In Sachen Treibhausgas-Reduktion müssten rund 8 Mio. t CO2 mehr eingespart werden, um die angepeilten Minus 48 % gegenüber 2005 zu erreichen. Außerdem klafft eine Lücke von 7 TWh in der erneuerbaren Stromerzeugung bis 2030. Und: Es braucht einen stärkeren Fokus auf Energieeffizienzmaßnahmen“, sagt Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes.
Bodenschutz, Ökologisierung der Raumordnung, Mobilitätswende & Energiesparprogramm
Der Schlüssel zum Klimaschutz liegt in einer massiven Reduktion des Energieverbrauchs und wirkungsvollen Effizienzmaßnahmen, um eine Vollversorgung mit Erneuerbaren zu schaffen. Erneuerbare Energien müssen naturverträglich ausgebaut, der Naturschutz insgesamt muss gestärkt werden. Die Bedeutung intakter Ökosysteme und Renaturierungsmaßnahmen als CO2-Speicher sind allerdings im NEKP nicht abgebildet. Der zunehmende Verlust an Natur verstärkt die globale Erhitzung, 24 % der weltweiten CO₂-Emissionen stammen aus degradierten oder zerstörten Böden und Ökosystemen. Allein daraus wird die fundamentale Funktion intakter Böden offenkundig. Ohne Erhalt und vor allem Wiederherstellung gesunder, humusreicher Böden ist auch das Erreichen unserer Klimaziele ausgeschlossen. „Wir fordern daher, das Netto-Null-Ziel bis 2030 auch in der Bodenschutzstrategie verbindlich zu verankern. Außerdem bedarf es einer naturverträglichen Energieraumplanung“, so Maier. Auch im Verkehrssektor besteht punkto Treibhausgasemissionen weiterhin Handlungsbedarf: „Insbesondere müssen die CO2-Emissionen im alpinen Transitverkehr auf Null reduziert werden – auch im Hinblick auf die geplante Klimaneutralität des Verkehrssektors, zu der sich die europäischen Staaten bis 2050 verpflichtet haben“, sagt Maier, und betont: „Es braucht deutlich höhere Anstrengungen, um eine zielkonforme Entwicklung im Bereich Energieeffizienz in der Dekade bis 2030 sicherzustellen – der NEKP muss nachgebessert werden!“
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