Umweltdachverband: Österreich stimmt EU-Brachflächennutzung 2023 zu – herber Rückschlag für Biodiversität!

  • Ohne gesunde, vielfältige Ökosysteme und Bestäuberinsekten keine Ernährungssicherheit
  • UWD fordert Abkehr von der Massentierhaltung und Reduktion der Fleischproduktion

Wien, 26.07.22 (UWD) Die EU-Kommission will die Brachflächennutzung auch 2023 aufrechterhalten. Das ist eine katastrophale Entwicklung. Damit wird die wichtigste Maßnahme, wieder mehr Biodiversität in unsere europäischen Agrarwüsten zu bringen, in der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP 2023-2027) geopfert. „Wir sind entsetzt, dass auch Österreich hier mit der neuen GAP-Strategie nachzieht. Wir befürchten, dass es sich für unsere Landwirt:innen unter diesen Voraussetzungen nicht mehr rentieren wird, die ÖPUL-Maßnahmen zu buchen und damit die Artenvielfalt zu stärken. Die Biodiversität und unsere Bestäuberinsekten werden massiv darunter leiden und wir zerstören damit unsere Lebensgrundlagen. Außerdem wissen wir aus der Erfahrung des heurigen Jahres, dass statt Getreide für hungernde Menschen Viehfutter für die Massentierhaltung produziert wird. Stattdessen ist eine nachhaltige Agrarwende wichtiger denn je. Gesunde Naturräume, kleinstrukturierte Landwirtschaft und regionale Wertschöpfung sind die besten Garanten für den Weg in eine langfristige unabhängige Ernährungssicherheit. Wir fordern daher, dass Österreich den europäischen Irrweg nicht mitgeht. Sollte dies dennoch erfolgen, ist jedenfalls eine Neukalkulation der Prämiengestaltung für Blühflächen im ÖPUL notwendig, damit Betriebe in das neue Umweltprogramm einsteigen! Darüber hinaus fordern wir ein Verbot des Anbaus von Viehfutter auf Brachflächen sowie die Abkehr von der Massentierhaltung und eine Reduktion der Fleischproduktion in Österreich – was der größte Hebel für unsere Ernährungssicherheit ist“, sagt Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes.

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