Umweltdachverband zu nationalem GAP-Strategieplan: Schlüssel für nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft ab 2023!

  • Nationaler GAP-Strategieplan wurde von EU-Kommission bewilligt
  • UWD appelliert an Bewirtschafter:innen, Umweltförderungen buchen – die Natur profitiert!

Wien, 13.09.22 (UWD) „Wir freuen uns, dass die EU-Kommission heute den überarbeiteten GAP-Strategieplan Österreichs bewilligt hat. Dieser Plan stellt die Weichen für die Entwicklung der Land- und Forstwirtschaft in der Förderperiode 2023–2027. Das Förderpaket wirkt sich auf unzählige Ökosysteme aus und ist zudem wichtig, um der Biodiversitäts- und Klimakrise Einhalt zu gebieten. Der Strategieplan lässt Verbesserungen für Natur und Umwelt erhoffen, setzt allerdings stark auf freiwillige Anreize, die ihre Wirkung nur entfalten, wenn Bewirtschafter:innen die Umweltförderungen aktiv buchen“, sagt Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes.

Begrüßenswerte GAP-Maßnahmen: Mehr Blühflächen, Landschaftselemente & Biolandbau
Viele heimische gefährdete Tier- und Pflanzenarten sind auf die bäuerliche Kulturlandschaft und extensive Flächennutzung angewiesen. Die Förderung artenreicher, bunter Wiesen ist Kern für eine nachhaltige Bewirtschaftung. Es ist daher sehr positiv, dass Landschaftselemente und Mehrnutzenhecken, Streuobst- und Blühwiesen künftig besser gefördert werden. Außerdem müssen Betriebe, die an der Maßnahme ,Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung‘ (UBB) teilnehmen, je nach Prämie 7-20 % ihrer Fläche biodiversitätsfördernd ausrichten, indem sie z. B. Blühflächen und -wiesen anlegen, was ab 2023 auch für Biobetriebe verpflichtend sein soll. In Summe will Österreich damit 10 % Ökoflächen erreichen. Weiters begrüßenswert: 

  • Höhere Förderung für Neueinsaat artenreicher Wiesen mit regionalem Saatgut
  • Deutliche Anhebung der Förderobergrenze für die Maßnahme „Naturschutz“ – damit sollen unsere artenreichsten Feuchtwiesen, Trocken- und Magerrasen erhalten werden
  • „Ergebnisorientierte Bewirtschaftung“ wird ausgeweitet
  • Erhöhung des Budgets für flächenbezogene Naturschutzmaßnahmen und -projekte
  • Umfassendere Behirtung und finanzielle Förderung von Herdenschutzmaßnahmen inkl. Herdenschutzhunde

Kritikpunkte des Umweltdachverbandes
Luft nach oben im GAP-Strategieplan sieht der Umweltdachverband hinsichtlich der Ziele für Stickstoff- und Pestizidreduktion. Ähnliches gilt für die bodenschonende Bewirtschaftung, die auch Verbesserungen im Klimaschutz bringen würde. Der weitere Ausbau des Bio-Landbaus auf 30 % ist zu wenig ambitioniert. Bei den Wald-Maßnahmen müsste noch klar ausgewiesen werden, wieviel Geld in konkrete Biodiversitätsmaßnahmen fließt. Außerdem ist unverständlich, warum der Forststraßenbau weiter gefördert werden soll. „Ein weiterer Wermutstropfen ist, dass Österreich der EU-Kommission folgt und die EU-weit verpflichtende Anlage von Brachflächen für 2023 aussetzt. Damit wird die Zielsetzung, mehr Biodiversität in Agrarlandschaften zu bringen, im Jahr 2023 geschwächt. Wir appellieren nun an alle Bewirtschafter:innen, Umweltförderungen aktiv zu buchen – die Natur und künftige Generationen profitieren davon“, so Pfiffinger.

Download PDF