Umweltdachverband zum Weltwassertag: Land der Äcker zukunftsreich?
- Am 22. März ist UN-Weltwassertag
- Klimawandel erfordert nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen in der Landwirtschaft
Wien, 20.03.19 (UWD) Nr. 6 der 17 „Ziele nachhaltiger Entwicklung“ (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen ist kristallklar: Wasser für alle bis 2030. Der diesjährige Weltwassertag weist mit dem Motto „Leaving no one behind“ den Weg. Die Klimaerwärmung beschert Österreich u. a. steigende Hitze und somit erhöhte Verdunstungsraten. Damit einher geht ein zunehmender Wassermangel. Die Landwirtschaft muss sich diesen Bedingungen auf drei Ebenen anpassen: Unter der Erde, direkt auf der Fläche und eine Etage darüber – das Wasser spielt dabei überall eine entscheidende Rolle.
Unter der Oberfläche: Fruchtbarer Boden mit hoher Speicherkapazität und Wasserrückhalt
Für eine zukunftsfähige Bewirtschaftung sind generell gute Bodenfruchtbarkeit durch Förderung des Bodenlebens und eine Wasserspeicherkapazität von zentraler Bedeutung. „Große Landstriche wurden früher durch Drainagen entwässert, aufgrund des Klimawandels fehlt jedoch bereits heute genau dieses Wasser als Reserve für lange Trockenphasen. Es ist deshalb wieder zunehmend sinnvoll, Wasser durch gezieltes Schließen von Drainagen in der Region zu halten. Das kann auch Zusatznutzen für die Natur bringen, etwa wenn artenreiche Feuchtwiesen oder Teiche entstehen. Muss bewässert werden, so sollte dies sorgsam erfolgen, denn Wasser ist eine knappe Ressource. Elektrische Bewässerungsanlagen stellen für Ackerbauregionen eine kosten- und ressourcensparende Einsatzmöglichkeit dar. Eine sogenannte Tröpfchen-Bewässerung steigert die Effizienz des Bewässerungssystems sogar noch weiter und trägt viel zum Wassersparen bei“, erklärt Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes.
Auf der Fläche: Neue Sorten „erkennen“ und etablieren
Um das Risiko klimawandelbedingter Ernteausfälle zu mindern, ist es essenziell, Anbaumethoden weiterzuentwickeln und die anwendungsorientierte Forschung zu intensivieren. „Es gilt, Arten und Neuzüchtungen von trockenresistenten Sorten voranzutreiben bzw. als ,neue‘ Kultur in der Region zu etablieren. Der Sortenfinder der AGES (www.agrarcommander.at/sortenfinder) ist hier sehr hilfreich. Denn selbst Olivenanbau im Burgenland oder Feigen aus Wien sind keine Zukunftsmusik mehr“, so Pfiffinger.
In der Höhe: Mehr Hecken braucht das Land
Auch eine durch Hecken, Bäume und Sträucher strukturierte Landschaft kann die Auswirkungen extremer Wetterereignisse mildern und das Mikroklima verbessern. „Landschaftselemente wie Hecken bremsen den Wind, was die Verdunstungsrate und damit die Trockenheit auf den Feldern verringert. Erhalt und Neuanlage von Landschaftselementen, etwa Windschutzgürteln, sind daher gerade in Hinblick auf den Klimawandel von enormer Bedeutung. Sind diese geschickt angelegt, bieten sie darüber hinaus wertvollen Lebensraum für wildlebende Tier- und Pflanzenarten und helfen, Bodenerosion zu verhindern“, sagt Pfiffinger abschließend.
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