Wissensreihe zum Thema "Neue Gentechnik in der Landwirtschaft"

Gentechnik war und ist ein heftig diskutiertes und umstrittenes Thema in Österreich. Nun steht eine Deregulierung von „neuen“ Gentechniken in der EU im Raum. Die Kommission argumentiert, dass neue Gentechniken maßgelblich zu einer nachhaltigen Entwicklung im Lebensmittelsektor beitragen könnten. Kritik und Gegenstimmen häufen sich.

Derzeit unterliegen Lebensmittel, die genetisch verändert worden sind, den Regeln des EU-Gentechnikrechts. 2022 lief eine Konsultation der Europäischen Kommission zum EU-Gentechnikrecht, indem die positiven Eigenschaften von neuen Gentechniken hervorgehoben wurden. Ein darauf basierender Gesetzesvorschlag zu einer potentiellen Deregulierung des EU-Gentechnikrechts wird im Frühjahr 2023 erwartet. Erhofft wird dadurch eine nachhaltigere und effizientere Produktion sowie eine gesteigerte Resilienz der Pflanzen gegenüber Extremwetterereignissen.

Viele Chemie- und Saatgutkonzerne, aber auch Wissenschafter:innen, befürworten diese deregulatorische Position. Pflanzen und Lebensmittel, die mit Verfahren wie z.B. CRISPR/Cas (Methode, um DNA gezielt zu scheiden oder zu verändern) gentechnisch verändert wurden, könnten somit schon bald ohne umfassende Risikoprüfung oder Kennzeichnungspflicht zugelassen werden. NGOs und Teile der Wissenschaft befürchten dadurch weitreichende Auswirkungen auf die Wahlmöglichkeiten von Konsument:innen, die Lebensmittelsicherheit, die biologische und konventionelle Landwirtschaft sowie die Umwelt.

Vortragende:

  • Michael Eckerstorfer, Umweltbundesamt
  • Brigitte Reisenberger, Global 2000
  • Ortrun Mittelsten Scheid, Österreichische Akademie der Wissenschaften

Die Hybrid-Veranstaltung findet im

Seminarraum des Umweltdachverbandes,
Dresdner Straße 82/7.OG, 1200 Wien

und online via Zoom statt. Ein Link wird nach Anmeldung und Anfrage zugesendet.

Anmeldung bis 31. 01. 2023 an office@eu-umweltbuero.at

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