Klimaschutz

In Zeiten, in denen bereits viele Länder aus verschiedenen Gründen ihren Umgang mit dem Klimawandel überdenken – darunter selbst Kohlegiganten und Schwellenländer – befinden sich die österreichischen Bemühungen zu merkbaren Klimaschutzmaßnahmen im Dämmerzustand. Viele Potenziale liegen brach, wie etwa die immer noch existierenden, umweltschädlichen Subventionen oder nicht genutzte Effizienzsteigerungsmöglichkeiten. Zwar gibt es seit dem Jahr 2011 das österreichische Klimaschutzgesetz und das daraus resultierende Maßnahmenprogramm von Bund und Ländern, jedoch ist das in Anbetracht der dramatischen Entwicklungen des Klimawandels (Rekordsommer 2015) bei weitem nicht ausreichend.

Bilder Salzl 10 Sonnenuntergang Mittelmeer

© Melanie Salzl

Nationale Energiestrategie: Mehr Ehrgeiz, bitte!

Das Klimapaket 2009 der Europäischen Union gibt Österreich folgende „Klimaziele“ vor, die es bis 2020 zu erreichen gilt:

  • 20 % mehr Energieeffizienz sowie
  • ca. 1/5 weniger Treibhausgase im Vergleich zu 2005 und
  • 34 % Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtenergieverbrauch.

Als topographisch günstig gelegenes Land wird die Alpenrepublik wegen der bereits sehr stark ausgebauten Wasserkraft den Anteil an Erneuerbaren von 34 % bis 2020 erreichen können. Aus aktueller Sicht wird auch der dem Emissionshandel unterliegende Treibhausgasausstoß (von Großemittenten wie Kraftwerken und Industrieanlagen) zielgemäß um 21 % im Vergleich zu 2005 reduziert werden können, wohingegen das Minus-16 %-Ziel bei Sektoren außerhalb des Emissionshandelssystems (Verkehr, Gebäude sowie kleine und mittlere Unternehmen) unter den derzeitigen Rahmenbedingungen deutlich unterschritten wird.
Obwohl der CO2-Ausstoß Österreichs 2012 im Vergleich zu 2011 um ungefähr 3 % gefallen ist, erfuhr er von 1990 bis 2013 einen Anstieg um etwa 9 % – hauptverantwortlich dafür ist die Verwendung fossiler Brennstoffe, vor allem in den Bereichen des Verkehrs und der Industrie. Gerade im Verkehr verschärfte die Novellierung des Klimaschutzgesetzes 2015 die Situation durch die Erhöhung der jährlich zulässigen Höchstmenge an Treibhausgasemissionen.

Der Klimawandel ist auch bereits in Österreich angekommen (siehe Sachstandsbericht Klimawandel 2014)! Der Umweltdachverband setzt sich daher für eine ambitioniertere Vorgehensweise der österreichischen Politik im Kampf gegen den Klimawandel ein.