Circularity Gap Report 2022: Kreislaufwirtschaft als Erfolgsschlüssel für verbindliche Klimaschutzziele!

  • Event im NHM Wien stellt Ergebnisse des Reports vor
  • Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz gemeinsam denken und umsetzen

Wien, 28.02.22 (UWD) Spätestens seit der UN-Klimakonferenz COP26 hat die öffentliche Diskussion konkreter Lösungen zur Erreichung des „unter 2-Grad-Zieles“ Auftrieb erhalten. Die Kreislaufwirtschaft als Hoffnungsträger für einen möglichen Ausweg aus der Klimakatastrophe gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung: Der neue Circularity Gap Report 2022 des gemeinnützigen niederländischen Think-Tanks Circle Economy zeigt auf, dass wir die globale Erwärmung bis 2032 auf bis zu 2 Grad begrenzen können, wenn wir Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz gemeinsam denken und umsetzen. Aktuell können die national festgelegten Beiträge des Pariser Klimaabkommens nur 15 % der Emissionslücke schließen – die Kreislaufwirtschaft liefert die fehlenden 85 %. Auf Einladung des EU-Umweltbüros im Umweltdachverband und in Zusammenarbeit mit dem Club of Rome, RepaNet und dem BMK werden die Ergebnisse des Reports heute Nachmittag im „Deck 50“ des Naturhistorischen Museums vorgestellt und in einer hochkarätig besetzten Podiumsrunde diskutiert. Mit dabei sind u. a. Co-Autor des Reports Matthew Fraser, NHM-Generaldirektorin Katrin Vohland, Karin Huber-Heim (Circular Economy Forum Austria), Willi Haas (BOKU Wien) und Karl Kienzl (BMK).

Ressourcenentnahme und -nutzung muss massiv reduziert werden
„Die Ergebnisse des Reports machen deutlich, wie linear unsere Wirtschaftsweise derzeit noch ist. Die COP26 war ein mäßiger Erfolg für den Klimaschutz – entscheidender Schauplatz für weitere Schritte ist das Weltwirtschaftsforum in Davos Ende Mai. Der Report zeigt, wie Unternehmen, Städte und Staaten die Ressourcenentnahme und -nutzung reduzieren und die Welt auf einen 1,5-Grad-Pfad bringen können“, sagt Bernhard Zlanabitnig, Geschäftsführer des EU-Umweltbüros im Umweltdachverband.

„Artensterben, Klimawandel, Zerstörung der Ozeane und Stickstoffemissionen: Wir überschreiten bereits mehrere der planetaren Grenzen. Wir müssen einen Weg finden, menschliche Bedürfnisse zu befriedigen, ohne die faszinierende Natur und unsere Lebensgrundlagen zu zerstören. Ziel des NHM Wien ist es, einen signifikanten Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung in Österreich, Europa und der Welt zu leisten“, so Katrin Vohland, Generaldirektorin des NHM Wien.

Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Regierung und Zivilgesellschaft erforderlich
„Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft und -gesellschaft ist komplex und erfordert einen systemischen Ansatz mit neuen Formen der Kooperation und Ko-Kreation sowie eine breite Einbeziehung von Interessengruppen. Was wir nun brauchen, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Regierung und Zivilgesellschaft – der Übergang kann nicht allein von der Wirtschaft beschleunigt werden“,betont Karin Huber-Heim, Executive Director Circular Economy Forum Austria.

„Wir stehen vor der Herausforderung der Transformation der produktionsbasierten linearen Ökonomie in eine zirkuläre Werterhaltungs-Ökonomie. Für breite Akzeptanz braucht es dazu auch sozial gerechtere Verteilung von Einkommen, Teilhabe und Vermögen“, sagt Matthias Neitsch, Geschäftsführer RepaNet.

„Ziel einer substanziellen Kreislaufwirtschaft ist es, den Ressourcenverbrauch weltweit ebenso zu reduzieren wie den Ausstoß von Treibhausgasen: 'Nur wenn man vorne weniger reintut, kann hinten weniger rauskommen“, sagt Fritz Hinterberger, Vizepräsident des Club Of Rome – Austrian Chapter.

Die Ergebnisse des Reports werden im Rahmen der Veranstaltung „Mind the Gap – wo ist die Lücke im Kreislauf“ heute von 14 bis 17 Uhr im Naturhistorischen Museum Wien vorgestellt und live gestreamt. Die Präsenzveranstaltung ist bereits ausgebucht. YouTube-Livestream: https://youtu.be/0zNgSfKdjmc

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