Umweltdachverband begrüßt Hilfspaket für vitalen und klimafitten Wald
- Stärkung und Förderung der Biodiversität im Wald haben höchste Priorität
- Zwei zentrale Maßnahmen fehlen: Eindämmung der Wildschäden sowie dezidierter Förderungsstopp für Fichtenaufforstung an ungeeigneten Standorten
Wien, 16.06.20 (UWD) Der Umweltdachverband begrüßt das von BM Elisabeth Köstinger und BM Leonore Gewessler erarbeitete Forstpaket: „Dieses Maßnahmenpaket geht in die richtige Richtung und gibt Antworten auf essenzielle Fragen der Forstwirtschaft. Maßnahmen und Forschungsprojekte zur Etablierung klimafitter Wälder sind dringend nötig und bekommen nun Rückenwind. Erfreulicher Baustein des Pakets sind die Biodiversitätsmaßnahmen, die eine Stärkung der Biodiversität im Wald, u. a. durch den Ausbau des Naturwaldreservatenetzes und die Schaffung von Trittsteinbiotopen, bringen sollen. Es gilt, die Vielfalt in unseren Wäldern zu fördern – eine kluge Baumartenwahl ist dabei das Gebot der Stunde. Dies muss auch heißen, die bisherigen Förderungen von Fichtenaufforstungen an ungeeigneten Standorten, wie z. B. niederschlagsarmen Tieflagen, sofort einzustellen. Standortwidrige Fichtenforste sind der eigentliche Grund für Borkenkäferkalamitäten und die Zerstörung der Wälder in einigen Regionen, wie etwa im Wald- und Mühlviertel. Für klimafitte Wälder braucht es darüber hinaus auch eine drastische Reduktion des Wildverbisses, der das Aufwachsen naturnaher Mischbestände in weiten Bereichen verhindert“, sagt Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes, der abschließend bemerkt: „Wir hoffen, dass das heute präsentierte Paket auch einen Umdenkprozess bei der Forstgesetz-Novelle bewirkt, deren jüngst vorgelegter Entwurf naturschutzfachlich herb enttäuscht hat. Denn auch hier braucht es einen zeitgemäßen Wurf, der Antworten auf die zentralen Herausforderungen Klimakrise und Biodiversitätsverlust liefert“.
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