Umweltdachverband: Klares NEIN zu den Mur-Kraftwerken Gössendorf und Kalsdorf!

  • Vorsätzliche Zerstörung eines Naturjuwels: NGOs bringen VwGH-Beschwerde ein
  • Potentielle naturnahe Retentionsflächen müssen für Kraftwerksbau tabu sein  

Wien/Graz, 13.02.09 (UWD) «Wir sprechen uns gegen den Bau der geplanten Staustufen Gössendorf und Kalsdorf und für die Erhaltung des wertvollen Biotops der Murauen aus. Diese Kraftwerks-Projekte sind ein Anschlag auf den bedeutenden Auwald zwischen Graz und Mellach», sagt Cornelia Maier, Projektleiterin Wasser im Umweltdachverband. Darüber hinaus leisten die beiden Kraftwerke mit der Produktion von 157 GWh nur einen äußerst geringen Anteil an der österreichischen Stromproduktion. 2,5 % des österreichischen Stromverbrauchs werden allein durch «Stand by»-Betrieb vergeudet. Das allein entspricht bereits 5 Kraftwerken in der Größe der geplanten Kraftwerke Gössendorf und Kalsdorf.Um den Bau der Kraftwerke doch noch zu verhindern, gehen Naturschutzbund Steiermark, WWF und Umweltdachverband jetzt bis zum Verwaltungsgerichtshof.

Erfolgreiche Umsetzung von Europäischen Richtlinien in Österreich gefährdet
Der Nationale Gewässerbewirtschaftungsplan - das Kernstück der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) - wird demnächst veröffentlicht und ist bis 2015 umzusetzen. Er legt die Zukunft unserer Gewässer fest und verfolgt ein entscheidendes Umweltziel: alle Oberflächengewässer schützen, verbessern und sanieren! «Für die Mur besteht im betroffenen Gebiet die Chance, via Renaturierungsmaßnahmen - wie sie z.B. an der Grenzmur erfolgreich sind - ihre volle ökologische Funktionsfähigkeit und damit eine intakte Aulandschaft zurückzuerhalten. Mit dem Kraftwerks-Bau wird diese Möglichkeit - die den Forderungen der WRRL und der Hochwasser-RL entspricht - jedoch endgültig zunichte gemacht. Projekte wie diese untergraben die österreichischen Zielsetzungen!», erklärt Maier.

 Neue Kraftwerke sind falsche Lösung - Stromsparen ist angesagt!
«Wenn es darum geht, den jährlich steigenden Strombedarf von 2-3% in Österreich abzudecken, können neue Wasserkraftwerke nicht die Lösung sein, da ein Vollausbau des heimischen Gewässernetzes nur magere 7.000 GWh brächte - damit wäre bloß der Stromverbrauchzuwachs für die nächsten 4 ½ Jahre abgedeckt. Danach wären wir wieder da, wo wir jetzt stehen. «Energiesparen ist somit angesagt - denn damit spart jede/r einzelne Geld und unsere Flussjuwele müssen nicht geopfert werden», so Maier.