Umweltdachverband zum Tod von Herbert Moritz: Gründungspräsident war Wegbereiter der Umweltbildung in Österreich

Der Umweltdachverband trauert um seinen Gründungspräsidenten Dr. Herbert Moritz, der am Freitag im 92. Lebensjahr verstorben ist. Moritz war der erste Präsident der am 27. März 1973 im Palais Auersperg in Wien gegründeten Österreichischen Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz (ÖGNU), der Vorgängerorganisation des heutigen Umweltdachverbandes. Sie sollte dabei als Umwelt-Dachorganisation nicht nur die Kräfte der Mitgliedsorganisationen bündeln und als starke Stimme auftreten, sondern auch als „öffentliches Gewissen“ fungieren, wie es Herbert Moritz in der Gründungsversammlung bezeichnete – bis heute eine der wichtigsten Rollen des Umweltdachverbandes.

„Wir sind Dr. Herbert Moritz zu außerordentlichem Dank verpflichtet. Moritz hat den Umweltdachverband nicht nur aus der Taufe gehoben, sondern war bis 1984 sein erster Präsident. Sein größtes Verdienst war die Verankerung der Umwelterziehung als Unterrichtsprinzip in den österreichischen Lehrplänen im Jahr 1983. Er gilt mit Fug und Recht damit als Wegbereiter der Umweltbildung in Österreich“, so Mag. Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes.

Anlässlich des heurigen 45 Jahr-Jubiläums des Umweltdachverbandes hat Herbert Moritz folgende Grußbotschaft formuliert: „Allein der entschlossene Wille des Menschen wird entscheiden, ob Natur- und Umweltschutz Erfolg haben werden. Alles kommt auf die Mobilisierung dieses Willens an: In Österreich, Europa und global (…). In der öffentlichen Meinung, Wirtschaftskreisen, Gewerkschaften, selbst in der Regierung herrschte die Ansicht vor, dass Umweltschutz fortschrittsfeindlich sei, dass die sentimentale Naturschwärmerei Technologie und Wirtschaft behindere sowie Arbeitsplätze gefährde. Diesem Irrglauben galt es entgegenzutreten. Mithilfe anerkannter Naturwissenschaftler und Ökonomen gelang es uns nachzuweisen, dass Natur- und Umweltschutz nicht nur die Voraussetzung für eine nachhaltige Fortdauer humaner Existenz bilden, sondern dass gerade der ressourcensparende Umgang mit der Natur hinsichtlich Technik und Wirtschaft ungeahnte Möglichkeiten für neue Betätigungsfelder und ertragreiche Arbeitsplätze schaffen wird. (…) In der Umweltpolitik sollte Klarheit bestehen: Nur eine informierte, bewusste und aktive Majorität der Wähler über alle Parteigrenzen hinweg kann Parlamente, Regierungen und Wirtschaftsmächtige zwingen, die fällige Trendumkehr einzuleiten. In Österreich, Europa und global.“

„Wie diese Zeilen zeigen, war Herbert Moritz nicht nur als Gründungspräsident des Umweltdachverbandes weitblickend, sondern bis zuletzt – wenn auch aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen – ein äußerst aufmerksamer und kritischer Beobachter der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung. Er wird uns sehr fehlen. Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie“, so Franz Maier abschließend.

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