Vorfreude auf Sternschnuppenfeuerwerk: Nur jenseits des Kunstlichts ist „Wünsch dir was“ noch möglich!

  • Jährlich wiederkehrender Perseidenschauer ist nur mehr in wenigen Nachtoasen zu erleben
  • Umweltdachverband und Naturfreunde Österreich fordern Reduktion der nächtlichen Beleuchtung: Energie sparen macht Sinn und bringt mehrfachen Nutzen!

Wien, 17.08.22 (UWD) Wer eine Sternschnuppe entdeckt, hat bekanntlich einen Wunsch frei! Jetzt stehen die Chancen dafür gut, denn aktuell sirren die Perseiden durch die Sommernächte. Im Anschluss an die aktuelle Vollmondphase liegt das beste Zeitfenster, das Sternschnuppenfeuerwerk zu beobachten, dieses Jahr zwischen dem 20. und 24. August. Bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde bieten dann ein zauberhaftes Schauspiel, allerdings werden dunkle Nachtlebensräume immer rarer. Wirklich finster wird es nur mehr in wenigen unberührten Nachtoasen, wie z. B. rund um das Naturparkhaus Kaunergrat im Kaunertal, im Sternenpark Attersee-Traunsee oder im Nationalpark Gesäuse in Johnsbach. Die Naturfreunde Österreich listen auf ihrer Hütten-Homepage aktuell 42 Berghütten, die in einer Studie der Universität für Bodenkultur als besonders lichtarm bewertet wurden und zur Sternenbeobachtung einladen. Fest steht: Die Lichtverschmutzung nimmt in Österreich zu. Die Zerstörung des natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus durch zu viel künstliches Nachtlicht ist folgenschwer: „Die Lichtverschmutzung erschwert nicht nur das Sternderlschauen, sondern bedroht nachtaktive Tiere, wie Nachtfalter, Eulen oder Fledermäuse, die bei ihrer Futtersuche oder der Orientierung gestört werden. Die Konsequenz ist ein weiterer Verlust der bereits stark bedrohten Artenvielfalt. Der Schutz der Naturnacht muss daher endlich gesetzlich verankert werden“, sagt Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes.

Lichtverschmutzung eindämmen: Positiv für Natur, Klimaschutz, Gesundheit und die Geldbörse
Der Verlust der Dunkelheit hat nicht nur Auswirkungen auf die nächtliche Flora und Fauna, sie stört auch die „innere Uhr“ der Menschen, was Gesundheits-, Schlafstörungen und Depressionen nach sich ziehen kann. „Die umfassende Eindämmung der Lichtverschmutzung schützt die Biodiversität, reduziert sinnlose Energieverschwendungund ist gut für unsere Gesundheit und Geldbörse!Im urbanen Raumetwa müssten Schaufenster- und Fassadenbeleuchtung oder Leuchtreklamen nicht die ganze Nacht an sein. Gerade in Zeiten, wo Energie knapp und teuer ist, gilt es gegenzusteuern und Energie zu sparen, wo es geht. Laut einer Studie der Kuffner Sternwarte verbraucht allein die riesige Lichtkuppel über Wien jährlich 500 Gigawattstunden Strom und verursacht 100.000 Tonnen CO₂. Eine Verschwendung, die wir uns nicht mehr leisten können! Wir müssen die Beleuchtung effizient und zielgerichtet einsetzen und die Lichtverschmutzung reduzieren“, betont Regina Hrbek von den Naturfreunden Österreich.

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