Umweltdachverband: Land Oberösterreich und Regionalinitiative im Dreiländereck (OÖ, NÖ, Stmk.) legen Meilensteine gegen Lichtverschmutzung!

  • Lichtschutzgesetz in Österreich tritt ab Mai in OÖ in Kraft
  • Umweltdachverband fordert alle Bundesländer auf, dem Vorbild zu folgen
  • Lichtverschmutzung eindämmen: Positiv für Natur, Klima, Gesundheit und Geldbörse

Wien, 20.03.24 (UWD) Mit 1. Mai tritt in Oberösterreich die Novelle des Umweltschutzgesetzes mit Zusatzparagrafen für Lichtschutz in Kraft. Damit geht OÖ in puncto Lichtverschmutzung mit gutem Beispiel voran. Gemeinden sind künftig befugt zu prüfen, ob Beleuchtungen im öffentlichen Raum in der Nacht reduziert oder gänzlich abgeschaltet werden können. „Das ist ein wichtiger Schritt, um die zunehmende Lichtverschmutzung und deren negative Auswirkungen auf Menschen, Tier- und Pflanzenwelt einzudämmen. Der Umweltdachverband begrüßt diese erste Gesetzesinitiative, die die nächtliche Landschaft endlich als Schutzgut anerkennt: Die umfassende Eindämmung der Lichtverschmutzung schützt die Biodiversität, reduziert Energieverschwendung und ist gut für Gesundheit und Geldbörse! Wir appellieren an alle Bundesländer, dem Beispiel zu folgen – der Schutz der Naturnacht muss in ganz Österreich gesetzlich verankert werden“, fordert Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes.

Auf energiesparende und umweltschonende Beleuchtung setzen!
„Mit der beschlossenen Novellierung des Umweltschutzgesetzes ist ein österreichweit einzigartiger Meilenstein gelungen. Einerseits wird mit dem klaren Regelwerk die Umstellung auf energiesparende und umweltschonende Beleuchtung vorangetrieben und andererseits Rechtssicherheit für die Gemeinden hergestellt, wenn etwa Beleuchtung gänzlich abgeschaltet werden soll. Damit liefern wir einen zentralen Beitrag zur dauerhaften Verringerung der negativen Auswirkungen künstlichen Lichts und damit zum Schutz der Umwelt“, sagt Stefan Kaineder, OÖ Umwelt- und Klima-Landesrat.

Lichtverschmutzung ist einfach und mit sofortiger Wirkung einzudämmen
Im Gegensatz zu komplexen und globalen Herausforderungen wie Klimawandel oder Biodiversitätsverlust lässt sich Lichtverschmutzung vergleichsweise einfach bekämpfen. Beleuchtungen nur dann verwenden, wo und wann es unbedingt notwendig ist sowie eine Abschirmung der Lichtquelle strikt auf den zu beleuchtenden Bereich sind einfache und wirkungsvolle Maßnahmen. Der Leitfaden für Außenbeleuchtung (2018) gibt konkrete Vorschläge, wie sinnvolle Beleuchtung im öffentlichen Raum geregelt werden kann.

Projekt „Naturnachtgebiet“ im Dreiländereck soll Lichtverschmutzung entgegenwirken
Das Dreiländereck zwischen Steiermark, NÖ und OÖ zählt europaweit zu den Regionen, die am wenigsten von Lichtverschmutzung betroffen sind. Um diese ursprüngliche Qualität des Nachthimmels und damit auch die Artenvielfalt und Lebensräume zu erhalten, soll ein bundesländerübergreifendes Naturnachtgebiet errichtet werden. Zu diesem Zweck kooperieren die Nationalparks Kalkalpen und Gesäuse, das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal und die Naturparks Steirische Eisenwurzen und Ötscher-Tormäuer miteinander. Zusammen mit der Universität Wien, dem E.C.O. Institut und dem Umweltdachverband haben sie es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Nachthimmel zu erhalten und der Lichtverschmutzung entgegenzuwirken. Dazu soll ein IDA-zertifiziertes Schutzgebiet, ähnlich dem Sternenpark Attersee-Traunsee bundesländerübergreifend entstehen. „Wir schützen die dunkelsten Bereiche Österreichs und vernetzten dabei Gemeinden, Bundesländer und Schutzgebiete, damit die negativen Auswirkungen von Lichtverschmutzung auf die Umwelt und den Menschen langfristig verhindert werden“, so Jan Wieczor, Projektleitung „Naturnachtgebiet“ beim Umweltdachverband. Oberösterreich geht einen großen Schritt in Sachen Schutz der Nacht voraus und setzt wesentliche Teile der Ö Norm O 1052 um. Bleibt zu hoffen, dass andere Bundesländer diesem Beispiel folgen!

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