Apfel, Birne, los! Das sind die innovativsten Streuobst-Aktivitäten Österreichs

Am 12. Mai 2022 wurden im Rahmen des Wettbewerbs „Apfel, Birne, los!“ auf großer Bühne im Naturpark Obst-Hügelland die innovativsten Streuobst-Projekte Österreichs durch den Umweltdachverband und die ARGE Streuobst ausgezeichnet. Hier finden Sie die Presseaussendung zu den Gewinner-Projekten.

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10+1 vielfältige Vorzeige-Projekte – And the Winners are:

Kategorie Biodiversität


Lebendiger Noplerberg – Biri & Biri-Biartschla (Burgenland)

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Die Zusammenarbeit zwischen engagierten Privatpersonen Obstbaubetrieben, Vereinen, Schulen und der Gemeinde zeichnet dieses Projekt aus. Projektträger ist die Marktgemeinde Stoob in Kooperation mit dem Obstbauverein Stoob, Landwirt:innen und dem „Biri“-Team. Das Streuobstgebiet „Biri“ am Noplerberg ist ein etwa 100 Hektar großes Mosaik aus Streuobstwiesen, Hecken, Feldern, Feldgehölzen, Hangterassen, Gräben und Hohlwegen. Der Obstbaumbestand mit etwa 4.000 alten Obstbäumen zeichnet sich durch eine Vielfalt an Obstarten und -sorten. 2013 wurde das Gebiet zum Landschaftsschutzgebiet erklärt, doch schon vorher war die Sicherung der Kulturlandschaft Teil des LEADER-Projekts „Lebendiger Noplerberg – Biri“.  Es wurden wertvolle Flächen gesichert und renaturiert, regionaltypische Obstsorten vermehrt und ausgepflanzt und Pflegemaßnahmen an Obstbäumen durchgeführt (z.B. Mistelentfernung). Im Zuge der Artenerhebungen durch ein Team aus 15 interdisziplinären Wissenschaftler:innen wurden eine Vielzahl an Vogel- und Fledermausarten, Käfern, Spinnen, Schmetterlinge, Heuschrecken und Obstsorten dokumentiert. In nachfolgenden LEADER-Projekten wurden Maßnahmen zur Inwertsetzung des Streuobstes gesetzt: Kochkurse, Verkostungen und die gemeinschaftlich organisierte Obstsaftherstellung mit der Bevölkerung und den Schulen in der Region. Der „Biri-Biartschla“ wurde als Eigenmarke für einen aus Streuobst vom Noplerberg hergestellten Cider entwickelt. Für die Zukunft sind weitere Biotoppflegemaßnahmen, Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung geplant.

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Streuobst-Aktivitäten im Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen & Eisenwurzenbirne (Steiermark)

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Im Natur- und Geopark „Steirische Eisenwurzen“ gibt es seit 2005 verschiedene Aktivitäten und Initiativen rund um das Thema Streuobst. In dem Gebiet sind mindestens 5.000 Streuobstbäume bekannt, mit über 150 Apfelsorten und 35 Birnensorten. Bis dato lag der Fokus auf Sortenbestimmungen, Bewusstseinsbildung, Neupflanzungen und Erhalt von Altbäumen. Dazu wurden in den letzten 5 Jahren über 1.000 Apfel- und Birnbäume neu gepflanzt. Im Zuge der Sortenbestimmung wurden 7 „neue“ Sorten beschrieben und ins Österreichisches Sortenregister eingetragen, sowie eine neue Birnensorte (Eisenwurzenbirne). Das neue LEADER-Projekt (2021-2023) verfolgt drei Ziele:

Ziel 1: Fokus Streuobst – Bewusstseinsbildung für lokale Bevölkerung sowie Besucher:innen. Das beinhaltet die Schaffung eines Marketingplans für die nächsten fünf Jahre, Attraktivierung von zwei Streuobstschaugärten, sowie die Erzeugung eines regionalen Apfelsaftes.

Ziel 2: Fokus Erhaltung – Bewahrung der Kulturlandschaft und Biodiversität in den Naturparkgemeinden & Etablierung von Streuobstbotschafter:innen. Erstellung eines Pflegeplans und Pflege- sowie Bildungstage für die lokale Bevölkerung.

Ziel 3: Fokus Produktanalyse – Streuobstsorten der Steirischen Eisenwurzen. Die „neu“ entdeckten Apfel- und Birnensorten werden auf deren Verarbeitungseigenschaften hin analysiert, um eine In-Wertsetzung für bäuerliche Verarbeiter:innen und die Region zu erzeugen.

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Kategorie Obstbau


Pomarium beim Reitlbauern & Obstsortenvielfalt im Pinzgau (Salzburg)

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Die Obstpresse Bramberg ist Ausgangspunkt und Multiplikator zahlreicher Projekte und Maßnahmen zur Erhaltung der heimischen Streuobstwiesen, der Obstsortenvielfalt und Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten zwischen Landwirtschaft, Tourismus und Handel. Mit der Obstpresse konnte die Verarbeitung und Verwertung des Obstes in der Region gesichert werden. Im Sinne einer ganzheitlichen Nutzung wird aus den Resten der Saftpressung, dem sogenannten Apfeltrester, ein Apfeltresterpulver und Flocken gewonnen. Zum Einsatz kommt die Obstpresse auch deshalb, , weil seit 2007 über 20.000 Obstbäume zwischen Hollersbach und Krimml gepflanzt wurden. Viele der alten, heimischen Sorten findet man heute wieder in den Oberpinzgauer Streuobstwiesen. Das Pomarium beim Reitlbauern widmet sich der Erhaltung dieser Sorten und zeigt die heimische Sortenvielfalt in seinem Schaugarten. Zusätzlich wurde das Projekt „Wir pflanzen einen Apfelbaum“ mit den Mittelschulen Bramberg und Neukirchen ins Leben gerufen. Jede/r Schüler:in bekommt zu Schuleintritt einen Apfelbaum , den es im Schulgarten pflegt, bis die Obstbäume zum Schulabschluss mit ins Leben genommen werden. Wer keinen eigenen Garten hat, kann eine Obstbaumpatenschaft für die Bäume übernehmen und Gemeindegrund nutzen. Ziel ist dabei junge Menschen für die heimische Obstkultur und regionaltypische Kulturlandschaft zu sensibilisieren und langfristig ihr Interesse für die Erhaltung zu erwecken.

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Streuobst am Mostlandhof (NÖ)

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Die Familie Selner hat 2014 den Mostlandhof vom Fürstenhaus Liechtenstein erworben. Dieser liegt in Purgstall und besteht aus einem Gasthaus und 18ha Grund, der sich in Obstbaumbestand, Ackerflächen und Wald aufteilt. Bis 2021 wurde das Gasthaus renoviert und der Obstbaumbestand revitalisiert und erweitert. Aktuell werden rund 650 Obstbäume von der Familie betreut, ein Teil der Ernte wird am eigenen Hof verarbeitet und via Gasthaus vermarktet. Es wurde zusätzlich ein eigener Mostkeller mit Obstlager für den Eigenbedarf und dem Verkauf errichtet. In den kommenden Jahren sind Verkostungen von Most/Säften/Schnaps geplant. Die Streuobstbestände auf dem Mostlandhof werden gepflegt, biologisch gedüngt und zu eigenen Produkten verarbeitet. Im Zuge der Revitalisierung und dem Ausbau des Obstbestandes wurden unter anderem der Baumbestand katalogisiert, der Wiesenbereich vergrößert, Anlage einer Wildblumenwiese und Verlängerung der Mähzyklen, Waldrandbeflanzung, Obstsortenbestimmung und Zusammenarbeit mit einem Imker.

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Kategorie Finanzielle Inwertsetzung (inklusive Selbstversorgung)


Obst im Schneebergland (NÖ)

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Streuobstanbau hat im Schneebergland eine lange Tradition, doch befindet sich die Obstkultur seit Jahrzehnten im Rückgang. Mit dem LEADER-Projekt soll die Streuobstkultur wieder stärker gefördert und alte Bestände gesichert werden. Streuobstwiesenbesitzer:innen in der Region können ihre Früchte oft nicht selbst verarbeiten, weshalb das Schneebergland Saftmobil als Projekt ins Leben gerufen wurde. Im Herbst 2020 wurde eine mobile Saftpresse angekauft, die es Mostheurigen in der Region ermöglicht,  Saft aus eigenem Obst zu pressen. An zusätzlichen Gemeindepresstagen haben alle Obstbaumbesitzer:innen ab 50kg Obst dieselbe Chance. Abgefüllt werden jährlich bis zu 70.000 Liter Saft in 5-Liter Bags oder AF-Flaschen (1-L-Mehrwegglasflasche). Die hochmoderne Anlage schafft eine schonende Pasteurisierung von bis zu 1.000kg die Stunde.. Mit den Schulen in der Region wurden „Obst-pflück-Stunden“, Workshops und Themenspaziergänge sowie Presstage vereinbart, sodass jede Klasse in Kontakt mit Obstsorten und Saftpressung kommt. Am Ende erhielten alle Klassen einen 5l Bag bzw. die Kinder eine 1-L-Flasche zum Mitnehmen. An den Saftmobil-Presstagen bietet das Schneebergland Team zusätzlich Obstsortenbestimmungen der mitgebrachten Früchte an.. Dabei konnte von den Pomolog:innen eine beachtliche Sortenvielfalt bestimmt werden: 134 Apfelsorten, 55 Birnensorten und 41 Marillensorten. Ein "Tag des offenen Obstgartens" bietet Möglichkeit zum Austausch zwischen lokalen Obstproduzent:innen, Schnitt- und Verdelungskurse werden angeboten und seit 2017 wurden etwa 1.400 Obstbäume gepflanzt.

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Mostbarone – Mostviertler Mostgenuss (NÖ)

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Im Mostviertel hat der Streuobstanbau eine lange Tradition. Zu den Pionieren dieser Bewegung gehört der Verein der Mostbarone, in welcher sich 17 landwirtschaftliche Direktvermarkter, Heurigenbetriebe, Wirte und Hoteliers der Mostkultur widmen. Die Mostbarone sind Triebfeder für viele Projekte, die über die Mostastrasse abgewickelt werden. Sie teilen ihr erworbenes Wissen im Umgang mit alten Streuobstsorten und arbeiten gemeinsam an der Verbesserung ihrer jeweils eigenen regionalen Spezialitäten. Doch auch gemeinsame Produktlinien wie der Gourmetmost Brous, Preh und Exibatur oder der Baroncider, zeugen von ihrer Zusammenarbeit.

Inzwischen sind die Mostbarone mit ihren Aktivitäten zum Vorbild für andere Mostregionen geworden. Die Verarbeitung des Streuobstes, Kooperationen mit Gastronomie und Tourismus, führen zu einer erfolgreichen Inwertsetzung des Streuobstanbaus.

Folgende Projektwurden bereits umgesetzt:

-        Sortenbestimmungen und Sammlung von Wissen in der Verarbeitung von Streuobst

-        Aufbau des gemeinschaftlichen betriebenen Mostbirnengarten

-        Aufbau von Streuobstanlagen an mehreren eigenen Betrieben

-        Entwicklung der Marke Pyrus die edle Birnenweine repräsentiert

-        Veranstalten des jährlichen Mostfestes

-         Entwicklung von kulinarischen Erlebnisprogrammen für Tourismus z.B. Ausbildung zum

 Dr. Mosticus

-        Auszeichnung für Gemeinschaftsprodukte bei der Ciderworld 2021

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streubi: So schmeckt Biodiversität im Naturpark Südsteiermark (Steiermark)

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Viele der typischen Landschaftselemente in der Region Südoststeiermark sind rückläufig, so auch die Streuobstwiesen. Viele Streuobstwiesen sind größeren und intensiveren Anlagen gewichen, wegen fehlender Wertschöpfung verbrachen einige Flächen. Das Projekt: „So schmeckt Biodiversität“  versucht , Streuobst einen ökonomischen Wert zu geben. Mit regionalen Betrieben wurdezum Erhalt der Biodiversität und der Kulturlandschaft das bisher nicht vorhandene Netzwerk zwischen Streuobstwiesenbesitzern und Veredelungsbetrieben aufgebaut. Durch die Innnovationskraft der regionalen Betriebe ist es möglich, hier interessante (Streu)-Obstprodukte (wieder) auf den Markt zu bringen. Durch die Veredelung des Streuobstes wird dessen Wertschöpfung gesteigert, die kleinstrukturierte Landwirtschaft gestärkt und dieses Kulturlandschaftselement imNaturpark Südsteiermark erhalten. Mit einem Naturparkspezialitätenbetrieb ("Zuegg/Posthansl") wurde die Produktpalette STREUBI (STREUobst und BIodiversität) mit Essig, Most und Saft entwickelt, die seit 2020 in der Region zum Verkauf steht. Der "Posthansl" zahlt 17 Cent/kg Obst (22 Cent/kg sortenrein) an die Wiesenbesitzer:innen und die Erzeugnisse vermitteln, dass man als Kunde den Naturschutz in der Südsteiermark unterstützt.

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Kategorie Gesellschaftliche Inwertsetzung


Zwetschkenreich – Primitivpflaumenvielfalt im Naturpark Attersee-Traunsee (OÖ)

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Mit dem Projekt „Zwetschkenreich“ sollen seltenen und noch regional vorkommenden Urzwetschken (=Primitivpflaumen) erhalten werden, vermehrt und Inwertgesetzt. Dazu wurde eine multimediale, interaktive und barrierefreie Dauerausstellung „Am Laufsteg ins Zwetschkenreich“ aufgebaut. Ein Äquivalent im Naturvermittlungsformat „ Alle Neune… rumkugeln im Zwetschkenreich“ wird auf für touristische Urlaubspakete geschnürt und als Naturparkschulformat „Freche früchte“ angeboten. Im Rahmen einer Inwertsetzung sind innovative Produktideen in Zusammenarbeit mit Gastronomien, Rohstofflieferanten und Erzeuger:innen einstanden. Produkte wie Zwetschkup ®, Dörrzwetschkenbier, Zwetschkenbrandpralinen, Waldhonig mit Dörrzwetschken,  sind umgesetzt worden und saisonal in einigen Gastrobetrieben verkauft worden.

Seit 2017 wird jährlich ein „Zwetschkenfest“ organisiert, bei dem eine Früchteausstellung zu bewundern ist, regionale Produzent:innen ihre Produkte vorstellen, sowie streuobstaffine Organisationen (u. a. Arche Noah, OSOGO Obstsortengarten Ohlsdorf, Dörrhüttl-Roas) sich präsentieren.

Weitere Aktivitäten:

-        Bewirtschafter:innenworkshops zum Obstbaumschnitt, Altbaumpflege, Veredelung, Einmaischen und Schnapsbrennen

-        Beforschen zu alten Zwetschkensorten (Zwispitz, Bildling, Punze, Pemse usw.)

-        Erhalten und Vermehren dieser Arten durch die Aufzucht von Wurzelreisern

-        Betreiben der Website www.zwetschkenreich.at

-        Druck des Handbuchs „Zwetschken-Fibel“

 

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Naturschaugarten mit Streuobstwiese – Familie Wascher in Köflach

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Im Jahr 2014 wurde eine ehemals landwirtschaftlich intensiv genutzte Fläche von circa 2,1 Hektar Acker in eine Streuobstwiese überführt. Schon ein paar Jahre zuvor wurde ein 2,5 Hektar großes Stück Ackerfläche in zwei Teichanlagen umgewidmet. Die Streuobstwiese umfasst heute 32 Apfelbäume, 11 Birnbäume, 17 Wildobstbäume und 10 Beerensorten. Um eine gute Bestäubung zu gewährleisten, wurde eine Kooperation mit einem Imker etabliert, der ca. 12 Bienenvölker auf der Anlage betreut. Auch die Teichanlage zeugt von einer großen Artenvielfalt, Neben Karpfen und Süßwasserfischen, züchtet Alois Wascher seltene Edelkrebse, die teilweise wieder ausgesetzt werden, um den heimischen, gefährdeten Bestand zu unterstützen. In der Region wurde ein Netzwerk aufgebaut, Schulen, Kindergärten und andere Besucher:innen können sich am Hof von der Artenvielfalt überzeugen und lernen verschiedene Tier- und Pflanzenarten näher kennen. Der Familie Wascher liegt die Erhaltung regionaler alter Obstsorten und der Schutz der heimischen Tier- und Pflanzenwelt am Herzen., sodass auf ehemals artenarmen intensiven Flächen, heute ein Natur-Schaugarten zu finden ist. Die Umwandlung von artenarmen und intensiv bewirtschafteten Flächen in einen Natur-Schaugarten, zeugt von der Motivation der Familie Wascher , alte, regionale Obstorten zu erhalten und die heimische Tier- und Pflanzenwelt zu fördern.

Weitere Projekte:

-        Ausbildung zum zertifizierten Baumwärter und Obstbaumpfleger

-        Obstsortenbegleiter der Arche Noah in Schiltern

-        Biologiestunden von Schulklassen werden vom Klassenzimmer auf die Streuobstwiese/ Teichanlage verlegt

-        Teil der Gemeinschaft „Natur im Garten“, wo sich Betriebe zum Klima- und Artenschutz austauschen

-        Verzicht auf chemische Dünger, Pestizide oder Pflanzenschutzmittel

-        Unterstützung von Schulprojekten (Fachbereichsarbeiten) oder Seminaren

 

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STROWI 2 – the next generation im Naturpark Grebenzen (Steiermark)

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Inhalt des Projekts ist die Erhaltung von Streuobstwiesen und alten Obstsorten in den Bezirken Murau und Murtal.  Ein zentrales Ziel war die Etablierung eines „Kompetenz-Teams zur mittelfristigen Fortführung der Streuobstaktivitäten. Dieses besteht aus 12 Expert:innen, die nach Projektende als Ansprechpartner*innen für Streuobst-Fragen zur Verfügung stehen. Das Kompetenz-Team repräsentiert folgende Bereiche: Landwirtschaft , Verarbeitung & Vermarktung, Hausgartenbesitzer*innen, Baumschulen, Baumwarte, Imkereien, Gemeinden, Tourismus, Schulen, Landjugend, Naturvermittlung, Naturpark und Biodiversitätsexpert:innen.Weiters sollten junge Menschen für die Erhaltung der Biodiversitätshotsport Streuobstwiese begeistert werden. Zur Verankerung des Themas „Biodiversität in der Streuobstwiese“ in der jungen Generation wurden gezielt Lehrer:innen und Schüler:innen eingebunden und Unterrichtseinheiten (Sortenerhebungen mittels Fragebogen) in Kooperation mit den Naturvermittler:innen des Naturparks angeboten. Der besondere Fokus lag dabei auf den regionalen landwirtschaftlichen Fachschulen (FS Feistritz, LFS Althofen und LFS Hafendorf). Durch altersgerechte Aktionen wurden auch die Volks- und Neuen Mitt- elschulen, u. a. mittels eines „ Streuobstwiesenkoffers“, einbezogen  Der Sortengarten Neumarkt wurde so zum „Grünen Klassenzimmer“

Weitere Aktivitäten im Projekt:

-        Sortenbeschreibungen: Lehmbirne (regionaler Endemit) und gelber Spänling (Pflaume aus dem Murtal

-        Fachtagung im Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen mit Exkursionen, Fachvorträgen und Streuobstfest

-        Aufbau der STROWI Sortendatenbank zur Herkunft von Mutterbäumen, Standorten der Jungbäume, genetische Informationen

-        Praxisseminare zur Planung und Durchführen von Streuobstneuanlagen

-        Untersuchungen zur Wildbienenfauna in Streuobstbeständen

-        Kurse zur Sämlingsvermehrung, Veredelung und Baumschnitt

 

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Sonderauszeichnung Forschung


Forschung zu Polyphenolgehalten in Produkten aus Streu- und Tafelobst, Institut für Wein- und Obstbau, BOKU (Wien)

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Das Forschungsprojekt des Instituts für Wein- und Obstbau der Universität für Bodenkultur beschäftigt sich mit den Polyphenolgehalten in Apfelsäften und anderen -produkten aus Streuobst, Tafelobst und Handelsprodukten. Polyphenole sind antioxidativ wirksame Inhaltsstoffe, von denen bekannt ist, dass sie das Risiko für Herzerkrankungen und Krebs senken. In anderen Worten möchte das Forschungsprojekt klären, ob der Anbau auf Streuobstwiesen nachweislich gesündere Produkte für den Menschen hervorbringt als der konventionelle Anbau.

Die Ergebnisse der chemischen Untersuchungen zeigen, dass die Gesamtpolyphenolgehalte in Apfelsäten aus Streuobstbau signifikant höher sind, als in Apfelsäften aus Tafelobst unabhängig ob sie aus biologischer oder konventioneller Produktion stammen.  Zusätzlich wurde festgestellt, dass  sortereine Säfte aus alten regionalen Apfelsorten wie der Bohnapfel oder die Damasonsrenette viel höhere Polyphenolgehalte aufwiesen als die Säfte aus neuen Sorten wie Idared und Topaz. Ähnliche Erbegnisse lieferten die Stichproben für getrocknete Apfelspalten/-ringe. Insgesamt wurde deutlich, dass der Streuobstbau in der Lage ist, für den Menschen gesundheitlich besonders hochwertige Produkte zu liefern.

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