Bundesländer-Tournee

2023 feierte der Umweltdachverband sein 50-jähriges Bestehen. Das Motto des Jahres lautete: „Gemeinsam für einen lebendigen Planeten“! Seit fünf Jahrzehnten bündelt und koordiniert der UWD die Kräfte seiner Mitgliedsorganisationen, um den Umwelt- und Naturschutz in Österreich voranzubringen - mehr dazu hier.

Im Jubiläumsjahr stellte der Umweltdachverband im Rahmen einer Bundesländer-Tournee durch ganz Österreich wesentliche Brennpunkte des Umwelt- und Naturschutzes in den Fokus, die, sollten zufriedenstellende Lösungen gefunden werden, dazu beitragen, einen lebendigen Planeten zu wahren. Fotos von allen Aktionen gibt es in unserer Bildergalerie, die einzelnen Presseaussendungen können Sie hier Nachlesen.

 


Foto: Tina Leonhard/Umweltdachverband

1. #Steiermark – Wasserkraft an der Mur & Rettung des Huchens

Gestartet wurde am 13. April in der Steiermark, wo der Ausbau der Wasserkraft an der Mur weiterhin vorangetrieben wird, wiewohl beim diesem die Endausbaugrenzen längst erreicht sind. Damit ist nicht nur die letzte freie Fließstrecke der Mur bedroht, sondern auch der dort lebende Fisch des Jahres 2023, der Huchen. Unsere letzten Flussjuwele müssen vor dem Kraftwerksausbau geschützt werden. In der Steiermark forderte der Umweltdachverband, die Wasserkraft aus der EU-Notverordnung auszunehmen und die letzten Laichplätze des Huchens zu retten! | Presseaussendung


Foto: Tina Leonhard/Umweltdachverband

2. #Salzburg – Natur und Umweltrecht in Gefahr

Beim zweiten Brennpunkt standen am 24. Mai in Salzburg umweltrechtliche Themen im Fokus. Denn in diesem Bundesland droht eine beispiellose Schwächung des Naturschutzes. In der Nationalpark Hohe Tauern-Region sind Hochwasser-Schutzmaßnahmen geplant, die zerstörerische Auswirkungen auf den Nationalpark hätten. Außerdem steht die Abschaffung der Landesumweltanwaltschaft im Raum und der Vorschlag punkto Novellierung des Salzburger Naturschutzgesetzes würde den Rechtsschutz schwächen. Umweltdachverband, Alpenverein, Naturfreunde und Naturschutzbund forderten die Salzburger Landesregierung eindringlich auf, von einer Schwächung der Umweltstandards abzurücken. | Presseaussendung


Foto: Umweltdachverband

3. #Burgenland: Lackensterben im Fokus

Der Großteil der Salzlacken im Seewinkel ist bereits verloren gegangen und der Grundwasserpegel fällt weiter. Damit droht auch den letzten verbliebenen einzigartigen Naturjuwelen das Aus – mit fatalen Folgen, nicht nur für die Vogelwelt! Im Rahmen des Brennpunkts #Burgenland wurden am 13. Juli die Auswirkungen des Lackensterbens anhand einer intakten und einer bereits verlandeten Lacke vor Ort veranschaulicht und die wichtigsten Maßnahmen zur Rettung der Salzlacken aufgezeigt. Umweltdachverband und BirdLife Österreich forderten die Landespolitik dazu auf, punkto Salzlacken weiter an effektiven Lösungen zu arbeiten und diese rasch umzusetzen. | Presseaussendung


Foto: Tina Leonhard/Umweltdachverband

4. #Oberösterreich: Für nachhaltigen Wintertourismus

Im Rahmen dieses Brennpunkts nahm der Umweltdachverband am 20. Juli naturzerstörerische Erschließungsprojekte in einer der hochwertigsten alpinen Naturlandschaften Oberösterreichs, der Wurzeralm, in den Fokus. Die Teilnehmenden zeigten auf, warum gerade angesichts der Klima- und Biodiversitätskrise eine zukunftsorientierte Entwicklung des Tourismus mit besonderer Rücksichtnahme auf die Natur erforderlich ist. Die Politik wurde aufgerufen, ausschließlich naturverträgliche Projekte mit Steuergeldern zu fördern. UWD, Alpenverein, Naturfreunde und CIPRA Österreich forderten: Das Naturjuwel Wurzeralm darf nicht dem ressourcenverbrauchenden Massentourismus geopfert werden! | Presseaussendung


Foto: Tina Leonhard/Umweltdachverband

5. #Tirol: Brennpunkt Transitverkehr

Nächste Station der Tournee war am 7. August Tirol, wo der Umweltdachverband den überbordenden Transitverkehr im Alpenraum zum Thema machte. Am Brennpunkt Luegbrücke wurden die erheblichen Belastungen durch die Transithölle für Mensch und Natur aufgezeigt und effektive Maßnahmen zur Verkehrsvermeidung und -verlagerung gefordert. Der Umweltdachverband sowie CIPRA Österreich und der Dachverband für Natur- und Umweltschutz in Südtirol appellierten: Um der Transithölle zu entkommen, müssen jetzt die richtigen Anreize für eine Verkehrsverlagerung geschaffen werden, um den Transitverkehr und damit Emissionen, Feinstaub und Lärm zu reduzieren.
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Foto: Tina Leonhard/Umweltdachverband

6. #Vorarlberg: Stopp dem Flächenfraß

Der sorgsame Umgang mit Grund und Boden ist gerade in Zeiten der Klimaerhitzung essenziell und wichtige Aufgabe für die politisch Verantwortlichen. Österreichs Böden verschwinden allerdings immer mehr unter Betondecken. Brennpunkt #Vorarlberg zeigte am 8. August auf, warum eine Ökologisierung der Raumordnung und eine bundesweite Bodenstrategie mit verbindlichen Zielwerten essenziell sind. Gefordert wurde zudem die Umsetzung des Bodenschutzprotokolls der Alpenkonvention, welches u. a. auf die Verringerung der Bodenbeeinträchtigungen in den alpinen Ökosystemen abzielt. Der UWD verlangte außerdem Nachbesserungen im Entwurf der Bodenstrategie: Das Netto-Null-Ziel muss bis zum Jahr 2030 verbindlich verankert werden! | Presseaussendung


Foto: Umweltdachverband

7. #Kärnten: Für eine naturverträgliche Energiewende

Um die Klima- und Energieziele Österreichs zu erreichen, muss eine vernünftige Energiepolitik auf Landes- und Bundesebene den naturverträglichen Erneuerbaren-Ausbau und eine Energieeffizienzsteigerung verstärkt angehen. Im Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG) werden nur schwache Anreize für die Berücksichtigung der natürlichen Ausbaugrenzen bei Wasser- und Windkraft gesetzt, die Photovoltaik wird insgesamt zu unattraktiv gefördert und für die Wärmewende, die Geothermie und den systemischen Ausbau der Biogasproduktion fehlen nach wie vor die notwendigen Rahmenbedingungen. Brennpunkt #Kärnten widmete sich am 22. August dem Spannungsfeld Klima- und Naturschutz. | Presseaussendung


Foto: Tina Leonhard/Umweltdachverband

8. #Niederösterreich: Klimafitter Wald

Am 28. September beleuchtete der Umweltdachverband die Bedeutung klimafitter Waldbewirtschaftung. Denn: Österreichs Wälder binden rund 3,6 Milliarden Tonnen CO2 und sind somit ein wichtiger Faktor im Kampf gegen die Klimakrise. Nachhaltige Klimawandelanpas­sungen sind daher zentral in der Waldbewirt­schaftung und aufgrund der vielfältigen Waldtypen braucht es auch für den Erhalt der Biodiversität unterschiedliche Ansätze. Der Umweltdachverband zeigte gemeinsam mit den Land&Forst Betrieben Österreich und dem Österreichischen Forstverein im Altenburger Stiftswald auf, warum ökologische Waldbewirtschaftung ein Schlüsselfaktor für klimafitte Wälder ist und welche Maßnahmen es in der Praxis braucht. | Presseaussendung


Foto: Tina Leonhard/Umweltdachverband

9. #Wien: JA zur ganzheitlichen Kreislaufwirtschaft

Der Umweltdachverband nahm am 13. Dezember bei seinem letzten Stopp in Wien die Österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie in den Fokus. Denn die Gewinnung und Verarbeitung natürlicher Ressourcen sind für mehr als 90 % des weltweiten Biodiversitätsverlusts und mehr als die Hälfte aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiges Sprungbrett für eine generationenfreundliche Transformation unseres Wirtschaftssystems und essenziell für die Erreichung der Klimaziele. Damit dies gelingt, braucht es politische Visionen und ein gemeinschaftliches Konzept mit einer zuverlässigen und langfristigen Finanzierung in all unseren Lebensbereichen. | Presseaussendung


Foto: HFB/Carina Karlovits

Zu Gast bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen

Anlässlich unseres 50-jährigen Bestehens empfing Bundespräsident Alexander Van der Bellen am 14. Dezember eine Delegation des Umweltdachverbandes in der Wiener Hofburg. Gemeinsam haben wir über zentrale Themen und aktuelle Herausforderungen gesprochen, die in Summe zu einer verbesserten Zusammenarbeit zwischen Politik und Umwelt-NGOs beitragen sollen. Im Fokus standen die Rolle des Umweltdachverbandes vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen, die bessere Institutionalisierung der Umweltdachverbände in Österreich sowie die zentrale Aufgabe und Position der Umweltanwaltschaften in Abgrenzung zu den Umweltorganisationen.
| Presseaussendung