Überblick


Der Alpenraum im Herzen Europas nimmt eine Fläche von rund 190.000 km² ein. Die Alpen sind wichtige Klima- und Wasserscheide und beherbergen mit rund 30.000 Tier- und 13.000 Pflanzenarten eine enorme biologische Vielfalt. Aufgrund der gewaltigen Reliefenergie mit (noch) vielen Gletschern, bilden sie zudem das größte Wasserreservoir in Europa. Doch dieser einzigartige Naturraum steht zunehmend unter Druck: Denn ob Biodiversitätsverlust, Klimaerhitzung oder Bodenverbrauch – die großen Umweltkrisen unserer Zeit lassen sich in den sensiblen Alpenräumen wie unter einem Vergrößerungsglas ablesen. Wie keine andere Region in Europa sind die Alpen von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen. Der massive Rückgang der Gletscher, die Zunahme von Naturkatastrophen und der Rückgang der Artenvielfalt sind bereits offensichtlich.

Umweltdachverband & Alpenschutz
Das Spannungsfeld zwischen der Nutzung des Alpenraumes und der Erhaltung und zum Schutz der Alpen ist eine Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. Betreut wird der Schutz der Alpen und dessen nachhaltige Entwicklung von CIPRA Österreich, der nationalen Vertretung der internationalen Alpenschutzkommission, die beim Umweltdachverband als Träger verankert ist.  Aktuell haben folgende Themen Priorität:

Alpine Raumordnung
Der ungebremste Bodenverbrauch und die fortschreitende Zersiedelung aufgrund einer häufig verfehlten Raumordnung stellen eine große Gefährdung der Alpen dar. Es ist daher umso wichtiger, diese sensiblen Ökosysteme vor weiteren großtechnischen Erschließungen und zunehmender Verdichtung zu schützen. Die alpine Raumordnung verfolgt dabei einen bereichs- und gebietskörperschaftsübergreifenden Ansatz, in dem die Entwicklung eines qualitativ hochwertigen Lebensraumes für die Menschen und einer intakten Natur im Zentrum stehen.

Reduktion des Verkehrs
Die Transitrouten der Alpen sind die Hotspots einer dramatisch steigenden Verkehrsflut mit enormer Schadstoff- und Lärmbelästigung für die ansässige Bevölkerung und die Umwelt. Im Jahr 2022 rollten allein über den Brenner 2,48 Millionen LKW – Tendenz steigend. Um die CO2-Emissionen im gesamten alpinen Raum zu reduzieren und die geplante Klimaneutralität des Verkehrssektors zu erreichen, gilt es, den von den Alpenstaaten unterzeichneten Aktionsplan der Simplon Allianz umzusetzen. Grundsätzlich muss das Verkehrsaufkommen im Alpentransit reduziert, besser gesteuert und auf umweltfreundlichere Transportwege verlagert werden.

Energiewende im Alpenraum
So bedeutend es ist, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien zu gewinnen, um die Pariser Klimaziele zu erreichen, so wichtig ist es, die Energiewende nicht mit einem schrankenlosen Ausbau erneuerbarer Energieanlagen zu forcieren. Laut dem Protokoll „Energie“ der Alpenkonvention gilt es, Energieeinsparung und Energieeffizienz gleichermaßen zu berücksichtigen. Denn bereits heute sind die Alpen für die großen wirtschaftsstarken Metropolregionen, die im Nahbereich der Alpen liegen, ein riesiger Energiespeicher und unzählige Speicherkraftwerke und Laufkraftwerke haben Gebirgslandschaften, Flüsse und Bäche zu regelrechten Industrielandschaften verändert.

 

Letzte Aktualisierung: Februar 2024

14,9

Mio. Einwohner:innen im Alpenraum und

120

Mio. Tourist:innen besuchen ihn jährlich (Anzahl Übernachtungen)