30 Jahre EU-Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000: Brücken bauen, Zukunft sichern!

  • Deutlich mehr Finanzmittel für Umsetzung notwendig
  • Kräfte für Natura 2000 und Renaturierung von Ökosystemen bündeln

Wien, 23.02.22 (UWD) Mit dem Ziel, wildlebende Tier- und Pflanzenarten und wertvolle Lebensräume dauerhaft zu erhalten, wurde vor 30 Jahren das EU-weite Netzwerk an Schutzgebieten Natura 2000 ins Leben gerufen. Österreich steuert dem Netzwerk, dem zum Jubiläum ab morgen eine EU-Minister:innenkonferenz gewidmet ist, 350 Gebiete bei, die sich über 15,3 % der Landesfläche erstrecken. „Natura 2000 ist eine Erfolgsstory, wiewohl es nach wie vor große Defizite in Sachen Naturschutz gibt: Der aktuelle Artikel-17-Bericht zeigt, dass der Zustand der Schutzgüter in Österreich besorgniserregend ist – nur knapp ein Fünftel der Lebensraumtypen und ein Siebentel der Arten befinden sich in günstigem Erhaltungszustand. Im Jubiläumsjahr müssen die finanziellen Mittel verstärkt in die Erhaltung von Natura-2000-Gebieten sowie in die Renaturierung zerstörter und bedrohter Ökosysteme investiert werden“, sagt Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes.

Mehr finanzielle Mittel und Akzeptanz für langfristigen Erhalt der Schutzgüter unabdingbar
Der Umweltdachverband hatte sich von Anbeginn für eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit und die fachgerechte Umsetzung von Natura 2000 eingesetzt. „Zielgerichtete Maßnahmen für Schutzgüter müssen in Österreich und Europa forciert werden. Nur durch ausreichende finanzielle Mittel und die Bündelung aller Kräfte ist der weitere Verlust wertvoller Lebensräume und Arten zu stoppen. Die Erfahrung mit Natura 2000 hat deutlich gemacht, dass die wichtigste Voraussetzung dafür der gelingende Dialog mit allen Beteiligten ist. Gerade auch Bewirtschafter:innen und Grundbesitzer:innen müssen mit ins Boot geholt werden. Weiters wichtig: konstruktive Zusammenarbeit aller im Naturschutz tätigen Institutionen und Organisationen, qualitativ hochwertige Managementpläne und die Schaffung eines Bundesrahmennaturschutzgesetzes“, soMaier.

2021-2030: Dekade der Wiederherstellung von Ökosystemen
Fest steht zudem, dass sich die Ansprüche an den Naturschutz in den vergangenen 30 Jahren verändert haben – unsere Ökosysteme sind v. a. auch durch menschliches Handeln zunehmend bedroht. „2021 wurde daher die UN-Dekade der Wiederherstellung von Ökosystemen ausgerufen – eine monumentale Aufgabe! Auch hier gilt es, einen rechtlich verbindlichen Rahmen für die Renaturierung zu schaffen, um Habitate für stark gefährdete Arten, wie die Sumpf-Gladiole, die Europäische Hornotter oder den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling und gefährdete Biotoptypen wie Feuchtwiesen, Moore, Magerrasen und Auwälder, wiederherzustellen“, fordert Maier abschließend.

Weiterführende Informationen zu Natura 2000 auf der Website des Umweltdachverbandes finden Sie hier.

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