Umweltdachverband: Gute Aussichten für Sternschnuppen-Spektakel am Wochenende!

  • Perseidenschauer ist nur mehr in wenigen Nachtoasen in voller Pracht zu erleben
  • Umweltdachverband fordert Reduktion der nächtlichen Beleuchtung

Wien, 09.08.22 (UWD) Die Perseiden sirren wieder durch die Sommernächte: Im August kreuzt die Erde auf ihrem Weg um die Sonne die Staubspur des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Durch die Reibungshitze der Kometenteilchen beim Eintreten in die Erdatmosphäre wird Luft zum Leuchten gebracht und eine Sternschnuppe erstrahlt. Der Sternschnuppenschauer entspringt der Region des Sternbilds Perseus, weshalb man von den Perseiden spricht. Der Meteorstrom wird auch „Tränen des Laurentius“ genannt, weil sein Erscheinen mit dem Namenstag des Märtyrers Laurentius am 10. August zusammenfällt und als Tränen des Himmels über dessen Martyrium gedeutet wurden. Das Maximum der Perseiden ist um den 12. August zu erwarten. Da heuer kein störendes Mondlicht das Ereignis überstrahlt, können an einem dunklen Beobachtungsstandort bis zu 100 Sternschnuppen beobachtet werden.

Allerdings: Dunkle Nachtlebensräume, wo das Naturschauspiel in voller Pracht zu erleben ist, werden immer rarer. Wirklich finster wird es nur mehr in unberührten Nachtoasen, wie z. B. rund um das Naturparkhaus Kaunergrat im Kaunertal, im Sternenpark Attersee-Traunsee, beim Almhaus am Hochbäreneck oder im Nationalpark Gesäuse in Johnsbach. „Die zunehmende Lichtverschmutzung erschwert nicht nur das Sternderlschauen, sondern stört auch den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus der Menschen, was Gesundheits- und Schlafstörungen sowie Depressionen nach sich ziehen kann. Außerdem bedroht zu viel künstliches Nachtlicht Tiere, wie Nachtfalter, Eulen oder Fledermäuse, die bei ihrer Futtersuche oder der Orientierung gestört werden. Die Konsequenz ist ein weiterer Verlust der bereits stark bedrohten Artenvielfalt. Der Schutz der Naturnacht muss daher endlich gesetzlich verankert werden“, sagt Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes.

Lichtverschmutzung eindämmen: Positiv für Natur, Klima, Gesundheit und Geldbörse
„Die umfassende Eindämmung der Lichtverschmutzung schützt die Biodiversität, reduziert Energieverschwendungund ist gut für Gesundheit und Geldbörse!Im urbanen Raummüssten Schaufenster- und Fassadenbeleuchtung oder Leuchtreklamen nicht die ganze Nacht strahlen. Laut einer Studie der Kuffner Sternwarte verbraucht allein die riesige Lichtkuppel über Wien jährlich 500 Gigawattstunden Strom und verursacht 100.000 Tonnen CO₂. Gerade in Zeiten, in denen Energie knapp und teuer ist, muss sparsam mit ihr umgegangen werden. Wir appellieren, Beleuchtung zielgerichtet einzusetzen und Lichtverschmutzung zu reduzieren“, betont Pfiffinger.

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